02.05.2017 – Niedersachsen

Die Schlosskirchengemeinde in Osterode feiert ein großes rundes Fest

Zum 800. Kirchengeburtstag

Den 800. „Geburtstag“ der Schlosskirche St. Jacobi in Osterode am Harz feiert die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde am Sonntag, den 7. Mai 2017 um 10.00 Uhr mit einem Festgottesdienst, den Landesbischof Ralf Meister zelebriert. Bereits zwei Tage zuvor, am Freitagabend zwischen 18.00 Uhr und 21.00 Uhr, erläutert Archivar Ekkehard Eder in seinem Festvortrag die Geschichte des Gotteshauses bei einem mittelalterlichen Festbankett als Tafelmusik mit Kantor Jörg Ehrenfeuchter und der Musikgemeinde Osterode. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) förderte 2014 und 2015 Arbeiten am Kirchenschiff und am Dach der Kirche mit insgesamt über 110.000 Euro.

St. Jacobi wurde um 1050 als Marktkapelle errichtet. Um 1230 erweiterte man den Bau bei der Errichtung eines Zisterzienserinnenklosters um einen Nonnenchor. 1561 wurde der ehemalige Konvent zu einem Schloss umgebaut, während die Kirche als Schlosskirche der Welfenherzöge diente. Nun wurde das Gotteshaus erneut erweitert, diesmal um den Westturm über der Fürstenloge. Mitte des 18. Jahrhunderts baute man die Kirche im barocken Stil um, verbreiterte sie nach Norden und versah sie mit Emporen und einer Tonnendecke. Von der Innenausstattung sind der frühbarocke Altar mit gotischen Figuren, die Kanzel, das Chorgestühl sowie das Hartzing-Epitaph bemerkenswert. Die Orgel geht auf Johann Andreas Engelhardt zurück.

Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss Amtshaus. 1894 wurden der West- und Ostflügel der ursprünglich quadratischen Anlage abgerissen. Heute befindet sich im Südflügel das Amtsgericht. Die ehemalige Schlosskirche ist seit 2013 Sitz der Superintendantur des neugebildeten Kirchenkreises Harzer Land.

Feuchteschäden an den Fassaden, statische Probleme im Bereich der Außenpfeiler sowie defekte Fugen waren zu beseitigen. Das ursprüngliche Bild eines vollständigen weißen Gipsverputzes wurde wiederhergestellt. Eine Förderung der Außeninstandsetzung des Langhauses wurde aufgrund der zu erwartenden wissenschaftlichen Erkenntnisse und der bereits sehr gründlichen Vorplanung und Dokumentation allgemein befürwortet.

Die Schlosskirche gehört zu den über 320 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.