10.05.2017 – Hessen

Die Villa Hofmann in Herborn bekommt Besuch

Damit das letzte Dach wieder dicht wird

Kurzfassung: Nach der vorbildlichen Instandsetzung des Hauptdaches unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr auch die Dachdeckungsarbeiten am Atelierbau der Villa Hofmann in Herborn. Am 11. Mai 2017 überbringen Gerhild Seibert, Ortskuratorin Wetzlar der DSD, und Nebil Kaplan von Lotto Hessen um 14.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 27.500 Euro an die Eigentümer, Marilse und Friedhelm Gerecke. Die Förderung für die Schieferdeckung in altdeutscher Deckung wurde möglich dank der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Die Villa Hofmann gehört als eindrucksvoller Bau des 19. Jahrhunderts zu den über 180 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Nach der vorbildlichen Instandsetzung des Hauptdaches unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr auch die Dachdeckungsarbeiten am Atelierbau der Villa Hofmann in Herborn. Am 11. Mai 2017 überbringen Gerhild Seibert, Ortskuratorin Wetzlar der DSD, und Nebil Kaplan von Lotto Hessen um 14.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag über 27.500 Euro an die Eigentümer, Marilse und Friedhelm Gerecke. Dadurch wird die Eindeckung des Atelier-Anbaus in Schiefer in altdeutscher Deckung möglich.

1888 ließ der 1862 in Herborn geborene Architekt Ludwig Hofmann nach seinen Plänen auf einem weitläufigen Grundstück eine Villa mit Atelieranbau, Gartenhaus und Remise errichten. Der neu angelegte parkartige Garten wurde von einer Einfriedung mit gemauertem Sockel und Zaun umschlossen. Hofmann zählte damals zu den bekannten historistischen Architekten Hessens und errichtete u. a. den Gießener Bahnhof, Schulen, Kirchen und auch Villenbauten.  Von 1904 bis 1933 war er Kirchenbaumeister der Evangelischen Landeskirche in Nassau.

Die Villa Hofmann zeigt sich als historistischer Bau mit mehreren gegeneinandergestellten verputzten Bauteilen, die sich über einem Natursteinsockel erheben. Eckquaderungen und Gewände in rotem Naturstein, gotisierende Fenstererker und Fachwerkgiebel gliedern die Fassaden mit unterschiedlichen Fensterformaten. Sattel- und Walmdächer mit Dachhäuschen sowie ein Ecktürmchen mit spitzem Zeltdach bilden eine bewegte Dachlandschaft. Ein spalierartig gestaltetes Gartenhaus an einem der Hauszugänge schafft den luftigen Übergang von der massiv wirkenden Villa zum Gartengelände.
Städtebaulich liegt die Villa Hofmann besonders exponiert: Ursprünglich außerhalb der Stadtmauer, direkt an der Burg etwas oberhalb gelegen mit Blick auf das gesamte Städtchen.

Das Innere der repräsentativen Villa mit hochwertiger Ausstattung wie etwa Buntglasfenstern und Wandvertäfelungen ist noch weitgehend erhalten. Im Winkel baute Hofmann später einen niedrigeren, zweigeschossigen, langgestreckten Atelierbau im Heimatstil an, der bis in unsere Zeit als Architekturbüro genutzt wurde. Der Atelierbau ist eines der wenigen anschaulichen Beispiele seiner Art aus dem 19. Jahrhundert und daher von überregionaler Bedeutung.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz  konnte bereits die Dachdeckung des Haupthauses unterstützen. Das Ergebnis der Dachsanierung überzeugt bis in das kleinste Detail: die geförderten Ziegel sind teilweise Sonderanfertigungen, die nur durch die Recherche des Architekten und Eigentümers überhaupt zu bekommen waren. Die Qualität der ausgeführten Arbeiten ist überaus eindrucksvoll. Der Eigentümer ist selber Architekt und ein Nachfolger der Architektenfamilie Hofmann, deren Bauten an vielen Stellen Hessens stehen.  

Die Villa Hofmann gehört zu den über 180 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.