14.10.2023 – Niedersachsen

DSD fördert Dachsanierung des Alten Steinbrechers in Osnabrück Pye

In einem Hang durch mächtige Stützmauern gesichert

Nördlich von Osnabrück befindet sich auf dem Piesberg ein reiches Rohstoffvorkommen an Stein- und Kohleschichten. Hier wurde bereits im 15. Jahrhundert obertägig Steinkohle abgebaut. Im 18. Jahrhundert trieb man Stollen und Schächte in den Berg. Intensiviert wurde der Abbau auch wieder durch die Eisenbahnnutzung im 19. Jahrhundert. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein wurden neben Kohle auch Steinvorkommen abgebaut. Zeitweise zählte der Piesberg zu den größten Steinbrüchen Europas. Heute ist der  Kultur- und Landschaftspark Piesberg Teil des UNESCO Natur- und Geopark TERRA.vita. Das Naherholungsgebiet bietet Wanderwege, Aussichtspunkte und Industriekultur mit hochwertigen Kulturangeboten.

Die einstige Steinbrecheranlage in Osnabrück Pye wurde 1927/1928 errichtet und befindet sich zwischen dem alten Bremsberg und dem Steinlagerplatz Vosslinke, rund 200 Meter westlich vom Museum Industriekultur Osnabrück. Sie diente dem Waschen, Brechen und Verladen des abgebauten Materials. Seit 2010 wird das Gebäude vom Osnabrücker Dampflokfreunde e.V. als Abstellgleis, Lager und Werkstatt für historische Eisenbahnfahrzeuge genutzt.

Für die Sanierung des Dachwerks und der Dachabdichtung des alten Steinbrechers überbringt nun Peter Bröker vom Ortskuratorium Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 100.000 Euro an Stefan Preitz vom Verein der Dampflokfreunde. Der Pressetermin findet am Dienstag, den 17. Oktober 2023 um 16.00 Uhr im Vereinsheim im Süberweg 60 im Beisein von Asmus Weber von Lotto Niedersachsen statt. Der alte Steinbrecher gehört somit zu den über 490 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte.

Zum Objekt

Die Anlage wurde in einem Hang durch mächtige Stützmauern gesichert. Über dem massiven Untergeschoss, in das durch vier Tore Güterwagons einfahren konnten, erhebt sich ein Stahlskelettbau mit Klinkerausfachung. Fenster ohne Laibungen deuten an, wie dünn hier die Gebäudehülle ausgeführt wurde – typisch für Industriebauten dieser Zeit. Der asymmetrische Baukörper wird von einem weitgespannten, flach geneigten Satteldach überfangen. Das Obergeschoss ist im Inneren stützenfrei gehalten und bietet einen riesigen Raum, der in zwei Zonen durch hochrechteckige Fenster belichtet wird.