24.10.2022 – Berlin

DSD fördert den Prater in Prenzlauer Berg

Spätklassizistische Tordurchfahrt wird restauriert

Vor zwei Jahren stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) Mittel für die Instandsetzung der Tordurchfahrt zum Prater im Prenzlauer Berg sowie für die Fenster und Türen der Straßenfront-Fassade des Kopfbaus zur Verfügung. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Nun wird der Vertrag ergänzt, so dass mit dem jetzigen insgesamt 75.000 Euro für die Arbeiten bereitgestellt wurden. Symbolisch überbringt nun Julia Beier vom Ortskuratorium Berlin der DSD den Fördervertrag bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 27. Oktober 2022 um 10.00 Uhr an Bürgermeister Sören Benn. Der Berliner Prater gehört zu den über 200 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Berlin fördern konnte.

Der Prater wurde ursprünglich 1837 nur als Bierausschank gegründet. 1852 erwarb die Familie Kalbo das Etablissement und baute es aus. Damit entwickelte sich der Prater zu einer populären Freizeitstätte, an der auch Theater- und Varietévorstellungen stattfanden. Die historische Vergnügungsstätte im Zentrum des Ortsteils besteht aus Theatergebäuden mit ihren Anbauten und aus Gaststätten. Sie ist als herausragendes Zeugnis der wachsenden Stadt des 19. Jahrhunderts eine der ältesten erhaltenen und noch heute betriebenen Vergnügungs- und Erholungsstätten der Hauptstadt.

Zum Objekt

Die Tordurchfahrt entstand 1875 im Zuge einer Überbauung der Einfahrt. Putz-, Stuck- und Farbgestaltung basierten auf einer spätklassizistischen Formensprache. Die Kreuzgewölbe wurden mit einer dekorativen Malerei ausgestaltet, rahmende Bänder und Schablonierungen in rot-ockerner Grundfarbigkeit. Die zwei Längswände gliedern große, zurückgesetze Rundbogenfelder und hervortretende Pilaster. Die ebenfalls zurückgesetzten Wandfelder sind mittels Stuckierungen in Ober- und Unterwände aufgeteilt. Die Oberwände besaßen in der Mitte jeweils eine Stuckrosette. Die Tordurchfahrt präsentiert eines der wenigen, überkommenen Beispiele einer beidseitig offenen, reich gestalteten, spätklassizistischen Durchfahrt in Berlin.