25.06.2019 – Niedersachsen

DSD fördert den Landschaftspark Karoxbostel in Seevetal

Freischneiden, Gehölzpflege, Teichbrücke, Pavillon

Einen symbolischen Fördervertrag über 7.000 Euro für Parkarbeiten im Landschaftspark Karoxbostel in Seevetal – konkret das Freischneiden von Sichtachsen und Gehölzpflege – überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 27. Juni 2019 um 15.00 Uhr Dr. Volker Drecktrah, Ortskurator Stade der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Timo Jahns von Lotto Niedersachsen an Emily Weede. Der Landschaftspark gehört zu den über 400 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Im Dorf Karoxbostel, das ursprünglich aus einem Herrenhaus auf einer künstlichen Warft und einer Mühlenanlage bestand, liegt der einzige erhaltene historische Landschaftspark des Landkreises Harburg. Heute sind das Herrenhaus mit dem umgebenden Park und die auch von der DSD geförderte, wassergetriebene Mehl- und Sägemühle durch eine Autobahn getrennt.

Das Herrenhaus geht im Kern auf das frühe Mittelalter zurück. Archäologische Funde aus dem 8. und 9. Jahrhundert vermuten hier eine sächsische Niederungsmotte – also ein in Holzbauweise errichteter Burgtyp, der aus einem künstlich angelegten Erdhügel mit daraufstehendem turmartigen Bauwerk besteht. Später wurde diese Turmhügelburg zur Wasserburg mit Brücke und Vorburg erweitert.

1783 legte man das Vorwerk nieder und verkleinerte 1813 während der französischen Besatzung das Haupthaus. Mit der Parkgestaltung wurde 1830 begonnen, der Schriftsteller Ernst Clausen beschreibt in seinem Roman "Dora Plattner" dessen seinerzeitiges Aussehen. 1881 kaufte der Bremer Kaufmann Edward Henschen Haus Karoxbostel und ließ zahlreiche Baumaßnahmen an Haus und Park durchführen. Nach einem Brand 1931 wurden Haus und Park erneut umgestaltet.

Im Park kultivierte man zahlreiche heimische und exotische Pflanzen. Staffagebauten bereichern die Anlage, etwa das Belle Vue mit Balustrade oder der sechseckige Pavillon – beides aus der Zeit um 1885. Des Weiteren wurde ein Teich mit Insel und Brücke angelegt. Die Toranlage mit schmiedeeisernem Gitter stammt von 1881. Verschiedene Vasen und Bronzen sind sehenswert ebenso wie die Reste eines älteren Eiskellers, die als "Hexenhaus" bezeichnet werden. Schließlich haben sich Sichtachsen und Alleen, ein vor 1860 angelegter Gemüsegarten und zum Teil das Wegesystem erhalten.