26.08.2017 – Niedersachsen

DSD fördert den Roten Hahn in Lüneburg

Zeitlose Barmherzigkeit

Am Dienstag, den 29. August 2017 um 10.30 Uhr überbringt Professor Dr. Paul Georg Lankisch, Ortskurator Lüneburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 10.000 Euro für die anstehenden Restaurierungsarbeiten am ehemaligen Stift zum Roten Hahn in der Rotehahnstiftung 14-19 in Lüneburg an Elke Frost von der Lüneburger Bürgerstiftung. Mit dabei ist Tomas Köpping von Lotto Niedersachsen, die Förderung wurde möglich durch die Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die private Denkmalschutzstiftung ist.

Der Rote Hahn wird erstmals 1478 in den historischen Lüneburger Akten erwähnt, spätestens seit 1578 dient er ununterbrochen wohltätigen Zwecken. Ratsherr Hinrik von Erpensen stiftete ihn als Hospiz für die Armenpflege. Die Bedürftigen, die dort unterkamen, verpflichteten sich im Gegenzug für das Seelenheil ihrer Gönner zu beten. Heute ist die Lüneburger Bürgerstiftung Besitzerin des denkmalgeschützten Ensembles mit den elf kleinen mietgünstigen Wohnungen, die sich um einen Hof gruppieren. Sie werden ausschließlich an Mieter mit Wohnberechtigungsschein vermietet.

Der Rote Hahn bzw. das Rote-Hahn-Stift gehört zu den zahlreichen historischen Baudenkmälern in Lüneburg, die sich hinter unauffälligen Fassaden oder in versteckten Innenhöfen verbergen. Die sogenannten „Gottesbuden" dienten Jahrhunderte über bedürftigen Menschen als Unterkunft. Geschmückt mit Taubögen über den Türen, bleiverglasten Fenstern, winkligen Treppen, überdachten Aufgängen und einem Kräutergärtchen ist das historische Fachwerk-Ensemble ein Zeuge mittelalterlich begründeter, aber letztlich zeitloser Barmherzigkeit und nebenbei einer der romantischsten Plätze in der Innenstadt. Zwei Giebelhäuser des 16. Jahrhunderts bilden die Ansicht zur Straße. Auf dem massiven Erdgeschoss mit je drei Achsen sitzt ein Fachwerk-Stockwerk mit kräftig ausgebildeten Fußhölzern, darüber befinden sich leicht vorragend die Fachwerkgiebel auf Volutenknaggen. Der Zugang zu einem der letzten Wohnhöfe Lüneburgs erfolgt über eine die Häuser verbindende übergiebelte Durchfahrt. Dahinter befinden sich Reihenhäuser mit rundbogigen, mit Taustäben geschmückten Eingängen.

Das Ensemble des Roten Hahns wurde bereits umfangreich instandgesetzt. Der nun kommende Bauabschnitt sieht Arbeiten im Bereich der Hofanlage und der historischen Nebengebäude vor. Das Schadensbild ist umfangreich. Vorgesehen ist die Reparatur der Hofpflasterung und einer Mauer im hinteren Bereich. Der Rote Hahn gehört zu den über 370 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.