04.12.2023 – Niedersachsen

DSD fördert die Gutskapelle des Rittergutes Welsede bei Emmerthal

Ältestes erhaltenes Gebäude der Hofanlage

Einen symbolischen Fördervertrag über 50.000 Euro für die Restaurierung der Gutskapelle des Ritterguts Welsede überbringt dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 6. Dezember 2023 um 14.00 Uhr Dietrich Burkart, Ortskurator Hameln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), an Dr. Hans-Detlef Freiherr von Stietencron. Das sakrale Kleinod gehört somit zu den über 490 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte.

Südlich von Hameln im Weserbergland liegt direkt an der Emmer der kleine Ort Welsede, der zur Gemeinde Emmerthal gehört. Am Nordrand des Ortes befindet sich das gleichnamige Rittergut mit Herrenhaus, Nebengebäuden und einer Kapelle, die auch als Gemeindekirche genutzt wird.

Die Gutsanlage entstand im 16. Jahrhundert. Mehrere teils noch heute landwirtschaftlich genutzte Wirtschaftsgebäude vervollständigen die von einer Bruchsteinmauer umgebene Gutsanlage. Eberhard Gustav von Oeynhausen ließ zwischen 1709 und 1736 mehrere Wirtschaftsgebäude errichten. Seit 1749 ist das Rittergut im Besitz der Familie von Stietencron, die das heutige Herrenhaus 1882 errichten ließ. Das zweigeschossige Herrenhaus steht auf einer kleinen Anhöhe und ist symmetrisch gegliedert. Dem Haupteingang ist eine kleine Vorhalle mit Balkon im Obergeschoss vorgeschaltet, ein Walmdach deckt den Bau.

Zum Objekt:

Ältestes erhaltenes Gebäude der Hofanlage ist die Kapelle von 1669. Der kleine verputzte Saalbau mit Satteldach ist seitlich zugänglich. Im Westen erhebt sich über einem vorspringenden Bruchstein-Erdgeschoss ein Turm in Fachwerkbauweise, dessen Dach aber nicht höher ist als das des Kapellensaals. Im Innern hat sich die kostbare Ausstattung des 17. und 18. Jahrhunderts erhalten. Der Altar und die Kanzel mit Schalldeckel sind aufwendig beschnitzt und bemalt, ebenso das Gestühl, die westliche Bildempore sowie die blaugold bemalte Holzdecke mit zentralem Kreuz. Es gibt zahlreiche qualitätvoll gemalte Bildfelder mit biblischen Szenen im ganzen Raum. Die bis heute spielfähige Orgel vom Hildesheimer Orgelbauer Johann Conrad Müller wurde von 1733 bis 1735 errichtet.