24.11.2016 – Bayern

DSD fördert die Heiligkreuzkapelle in Egglkofen

Innenrestaurierung steht an

Erneut erhält in diesen Tagen die Maximilian Joseph de la Thuille, Graf von Montgelas-Stiftung die frohe Nachricht, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch 2016 die Restaurierung der Heiligkreuzkapelle in Egglkofen unterstützt. Dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist, stellt die Denkmalschutzstiftung weitere 30.000 Euro, diesmal für die Innenrestaurierung, zur Verfügung. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Stiftungsvorstandsvorsitzende Maria Birnkammer in diesen Tagen.

Die Heiligkreuzkapelle liegt auf einer künstlichen Anhöhe am westlichen Rand des Schlossparks Egglkofen. Der einschiffige Kapellenbau mit halbrunder Chorkonche wurde 1916/1917 im Stil des Späthistorismus über der mehr oder weniger ebenerdigen Familiengruft errichtet. Die Wandflächen der kleinen Kapelle wurden in Stuckmarmortechnik gestaltet. Der Hochaltar besteht aus rotem Marmor, das zentrale sandsteinerne Altarrelief stellt die achte Kreuzwegstation dar: Jesus tröstet die weinenden Frauen. In der Krypta unter der Chorapsis wurden 54 Grabnischen eingerichtet, 20 davon schmücken rotmarmorne Grabgedenktafeln. Im Durchgang vom Vorraum zum Hauptraum stellt ein Terrakottarelief die Grablegung Jesu dar.

Das Adelsgeschlecht de Garnerin de la Thuille de Montgelas stammt aus Savoyen. Die Garnerins hatten ihren Ursprung in Südfrankreich. Maximilian Graf von Montgelas (1759-1838) war Minister unter König Max I. Joseph von Bayern und wurde von diesem 1809 in den bayerischen Grafenstand aufgenommen. Montgelas gilt als Architekt des modernen Bayerischen Staats. Er behandelte die Konfessionen gleichberechtigt und organisierte die Verwaltungsstrukturen bis auf die Gemeindeebene neu. Seine Reform des Bildungswesens und des Beamtentypus wirkte beispielgebend für alle deutschen Staaten.

Nach dem Kauf von Schloss Egglkofen ließ Montgelas den im Kern wohl mittelalterlichen, nach 1648 wiederaufgebauten Bau nach Plänen von Jean-Baptiste Métivier gotisieren. Die Heiligkreuzkapelle ließen Reichsgraf Joseph von Montgelas und Marie Gräfin von Montgelas im Gedenken an die 1915 in München verschiedene Amelie von Auer, eine geborene Gräfin von Seinsheim und verwitwete Gräfin von Montgelas und ihren im Jahr darauf verstorbenen Ehemann Adolf von Auer errichten. Die Kapelle dient seither als Ruhestätte für die Angehörigen und Nachkömmlinge der Familie, ein letzter Montgelas verstarb letztes Jahr.

Die Heiligkreuzkapelle gehört zu den über 390 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.