17.11.2020 – Berlin

DSD fördert erneut die Wilmersdorfer Moschee in Berlin

Wilmersdorfer Moschee © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Munzert

Download

Wilmersdorfer Moschee © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Munzert

Download

Gutes Kooperieren mit dem Landesdenkmalamt

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dem Verein Ahmadiyya Anjuman Ishaat-i-Islam Lahore Deutschland e.V. dank der GlücksSpirale sowie zahlreicher Spenden auch in diesem Jahr 20.000 Euro für die Fortführung der Innenrauminstandsetzung des Hauptbaus der islamischen Moschee in Berlin-Wilmersdorf – konkret für die Putz- und Stuckarbeiten – zur Verfügung. Die Moschee ist ein herausragendes bauliches Zeugnis für die kosmopolitischen und multikulturellen Entwicklungstendenzen der 1920er Jahre. Städtebaulich ist sie ein wichtiges Identifikationsobjekt für den Kiez südwestlich des Fehrbelliner Platzes. Die Moschee gehört seit 1996 zu den 200 Objekten, die die private, in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank zahlreicher Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Die auf den Wandinnenseiten befindliche, bauphysikalisch schädliche Dispersionsfarbe wird mit einem Heißdampfverfahren entfernt, das sich bei Versuchsflächen als günstigste Methode herausgestellt hat. Bei der Entwicklung des künftigen Farbkonzepts waren zwei Aspekte zu berücksichtigen. Einerseits wollte man weitgehend auf historische Farbfassungen zurückgreifen, andererseits aber auch dem Wunsch der Gemeinde nachkommen, in der Kuppel der Moschee einen Sternenhimmel anzubringen, der bereits in der ursprünglichen Planung 1928 vorgesehen war. Insgesamt wird die Farbgebung deutlich ruhiger und zurückhaltender ausfallen als in der gegenwärtigen Fassung. Dabei achtet der Bauherr im Einklang mit dem Landesdenkmalamt auf die Reversibilität und führt die gesamten Malerarbeiten in mit Öl gemischter Leimfarbe aus. Und das ungeachtet der möglichen Bedenken bezüglich der Dauerhaftigkeit und des gegebenenfalls hohen Reparaturaufkommens, insbesondere in Bereichen, die häufig berührt werden oder mit Wasser in Kontakt kommen können.

Die Moschee wurde in Anlehnung an den „indischen Mogulstil“ zwischen 1924 und 1928 nach dem Vorbild des Tadsch Mahal im Wilmersdorfer Villenviertel errichtet. In unmittelbarer Nähe stehen auch die russisch-orthodoxe sowie die Dänische Kirche. Das denkmalgeschützte Ensemble besteht aus der kuppelbekrönten Moschee, zwei flankierenden Minaretten und dem benachbarten Wohnhaus des Imam. Die hierzulande zur Verfügung stehenden Baumaterialien und Handwerker sowie das gemäßigte Klima erforderten Anpassungen. Dem Architekten Karl Alfred Herrmann gelang es, orientalische Baukunst mit zeitgemäßer europäischer Handwerkskunst zu vereinen.