Bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 1. Dezember 2023 um 14.00 Uhr überbringt Heinz-Jürgen Nepke vom Ortskuratorium Osnabrück der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale einen symbolischen Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro für die Gesamtsanierung des denkmalgeschützten Hühnerhauses der Hofanlage Neustadt 3 in Berge an Denkmaleigentümer Ludger Feldhaus. Das Kleinod, ein Denkmal in Not, dem außer der Reihe geholfen werden kann, gehört somit zu den über 490 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte.
Die Gemeinde Berge befindet sich im westlichen Niedersachsen etwa gleich weit von Osnabrück und Oldenburg entfernt. Die Hofanlage befindet sich südlich von Berge in ländlicher Umgebung an einer Straßengabelung. Sie besteht aus dem Haupthaus, einem Hühner- und einem Backhaus. Datiert wird die Anlage in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, das Haupthaus entstand 1827. Die Anlage wurde 1976 unter Schutz gestellt. Damals wurde der Hof bereits nicht mehr landwirtschaftlich genutzt, doch seit 2003 stand er leer und verfiel zusehends. Die neuen Eigentümer versuchen nun den gesamten Hof zu erhalten und zu retten.
Beim Haupthaus handelt es sich um ein großes Wohnwirtschaftsgebäude in Fachwerkbauweise mit Ziegelausfachung. Der Wirtschaftsgiebel mit großem Tor ist mit geschnitzten Knaggen und Inschriften versehen. Der Wohnteil wird von der Traufseite erschlossen. Ein mächtiges Satteldach deckt den Bau. Neben dem erwähnten Backhaus gehört auch ein kleines Fachwerkhühnerhaus auf langrechteckigem Grundriss seitlich des Haupthauses zu dem Ensemble, das nun notgesichert werden soll.
Zum Objekt:
Auf der Hofanlage Frese in Berge steht eines von wenigen noch vorhandenen historischen Hühnerhäusern. Aufgrund dessen hat dieses eine besonders hohe geschichtliche und städtebauliche Bedeutung. Das Hühnerhaus befindet sich in einem sehr schlechten Zustand, sodass dringender Handlungsbedarf besteht. Das gesamte Gebäude ist abgesackt, viele Fachwerkbalken und Fachwerkständer sind morsch, große Teile des Mauerwerks sind herausgefallen, Fenster und Türen sind nicht mehr vorhanden oder stark beschädigt, das Dach ist zum Großteil eingestürzt. Es besteht hohe Einsturzgefahr.