12.09.2015 – Presse , Thüringen

DSD hilft der St. Bartholomäus-Kirche in Themar

Wahrzeichen der Stadt außer Gefahr

Kurzfassung: Nicht zuletzt dank einer zweckgebundenen Spende des Ehepaars Dr. Marie-Luise und Professor Reinhard Schnetter kann Hartmut Ellrich, Ortskurator Gotha/Gothaer Land der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), am 15. September 2015 um 11.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag an Pfarrerin Ulrike Polster von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Themar überbringen. Damit stehen für die Instandsetzung des Turms der Bartholomäuskirche in Themar 35.000 Euro zur Verfügung. Das zu den herausragendsten Bauschöpfungen einer nachmittelalterlichen, frühbürgerlichen Zeit gehörende Gotteshaus ist eines von über 430 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Stadtkirche St. Bartholomaeus in Themar © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Karin Gehrmann

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Stadtkirche St. Bartholomaeus in Themar © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Karin Gehrmann

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Langfassung: Eine marode Dachdeckung und die mangelhafte Wasserableitung am Turm der St. Bartholomäuskirche in Themar haben dazu geführt, dass die in den Dachraum eindringende Nässe die Konstruktion schädigen konnte. Die akute statische Gefährdung wurde bereits abgewehrt. Nun kann nicht zuletzt dank einer zweckgebundenen Spende des Ehepaars Dr. Marie-Luise und Professor Reinhard Schnetter der Ortskurator Gotha/Gothaer Land der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), Hartmut Ellrich, am 15. September 2015 um 11.00 Uhr einen symbolischen Fördervertrag an Pfarrerin Ulrike Polster von der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Themar überbringen. Damit stehen für die Instandsetzung des Turms der Bartholomäuskirche 35.000 Euro zur Verfügung.

Der Bau der Stadtkirche von Themar, die mit ihrer reichen Ausstattung zu den bedeutenden Bauschöpfungen einer nachmittelalterlichen Zeit gehört, begann 1488. Reste von Vorgängerbauten lassen sich noch am Erdgeschoss des Turmes ablesen.

Die bis 1502 errichtete, einschiffige, im Kern spätgotische Saalkirche mit Vieleckchor und sechsgeschossigem Turm zwischen Chor und Langhaus prägen innen die dreiseitig umlaufenden Doppelemporen aus dem Jahr 1541. Zwischen den Brüstungsfeldern der unteren Empore sind Schnitzfiguren aus dem 16. und 17. Jahrhundert angebracht. In beiden Geschossen und am Auflager der Verstärkungsrippen der Decke finden sich geschnitzte Gaffköpfe. Eine Holztonne überspannt den Raum. Zu den bedeutenden Ausstattungsstücken gehört der Marienaltar aus dem Jahr 1510, der dem Bildschnitzer Hans Nußbaum zugeschrieben wird. Der Altar selbst und die für die Region ungewöhnliche Darstellung einer Pietá im Schrein und die erhaltenen Farbreste sind von ungewöhnlicher Qualität. Die Restaurierung 1998 unterstützte bereits die DSD. Der Bau wurde vom 16. bis 18. Jahrhundert mehrfach umgebaut und 1882 tiefgreifend restauriert. 1963/1964 legte man die spätgotische Gewölbemalerei des Chores frei. 1971 folgte die Freilegung der originalen Fassung von 1628 an der Tonne und den Emporen, die ebenfalls restauriert wurden.

Im Turm befindet sich noch erhalten eine Türmerwohnung. Die drei Glocken im Turm stammen aus den Jahren 1488 und 1507, die Stahlglocke von 1955 ist Ersatz für die im Krieg eingezogene Glocke.

Ab 2011 wurde eine Bauschadensaufnahme an den Dächern von Schiff und Turm durchgeführt. Notabstützungen wurden im Turmbereich eingebaut. Die Instandsetzung der Turmhaube und der Dachkonstruktion des Kirchenschiffs war dringend erforderlich. Die Kirche St. Bartholomäus verkörpert das Wahrzeichen der Stadt und dominiert städtebaulich das Ortszentrum und die Stadtsilhouette. Die Ausstattung ist von besonderem kunsthistorischem Wert. Die jetzt beantragten Maßnahmen sind dringend notwendig, um den Verlust der Substanz und die Gefährdung der öffentlichen Sicherheit zu verhindern.

St. Bartholomäus ist eines der über 430 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.