25.08.2017 – Niedersachsen

DSD-Schulprogramm „denkmal aktiv“ beim Tag des offenen Denkmals in Oldenburg

"denkmal aktiv"-Projekt "Stadt am Fluss" am Neuen Gymnasium Oldenburg 2016/17 © Bernhard Sturm, Oldenburg

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Die Stadt am Fluss

In den Unterrichtsfächern Geschichte, Politik, Erdkunde, Kunst, Chemie, Physik und Biologie erarbeitete der Seminarkurs in der Jahrgangsstufe 11 am Neuen Gymnasium in Oldenburg das Projekt „Die Stadt am Fluss“. Die Ergebnisse stellt Projektbetreuer Dr. Bernhard Sturm am Tag des offenen Denkmals in Oldenburg im Pagodenzelt am Rathausmarkt zwischen 12.00 Uhr und 17.00 Uhr vor.

Im Mittelpunkt des Projekts standen Wasserbauwerke an Hunte und Küstenkanal in der Stadt Oldenburg. Die Auseinandersetzung der Schüler mit den Denkmalen erfolgte in einem fächerübergreifenden Ansatz aus historischer, politischer und naturwissenschaftlicher Sicht. In Kleingruppen wurden Dossiers zu einzelnen Bauwerken erarbeitet, die auch Fragen nach Wert und Bedeutung der Wasserbauwerke und ihrem Erhalt thematisierten. Für acht Bauwerke entstanden in acht Partnergruppen insgesamt 16 Facharbeiten unter geschichtlich-politischen Aspekten und mit naturwissenschaftlichen Untersuchungen im Kontext Denkmalschutz.

„Wohnen am Wasser“ nannte sich das Facharbeitsprojekt von Eske Kranich und Regina Klippert, die Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) und Modellexperimente zu deren Funktion untersuchten für die Bauwerke an der Kanalstraße in Oldenburg. Erbaut um 1870 ist die Kanalstraße heute eine kleine, schöne Straße am Küstenkanal, zentrumsnah ruhig. Die Nähe zum Kanal wurde erst mit der Kanalisierung Anfang des 20. Jahrhunderts beliebt. Zunächst war die Nähe zum Oldenburger Hafen eher für Geschäftsleute vorteilhaft. Heute findet man dort neben dem Staatsarchiv im Stil der Postmoderne und einem denkmalgeschützten Seniorenheim die sogenannten „Oldenburger Hundehütten” und Stadtvillen, die als Ensemble denkmalgeschützt sind.

Am Beispiel der denkmalgeschützten Cäcilienbrücke in Oldenburg beschäftigten sich die Facharbeitsprojekte von Kathrin Walter und Yakup Gülec mit der Wirkung von Taubenkot auf die Brücke bzw. mit der Problematik Ausblühungen am Stein. Einen Flussübergang an der Stelle der heutigen Cäcilienbrücke gibt es seit dem 14. Jahrhundert. 1752 ersetzte zunächst eine Holzkonstruktion den Vorgänger, bis der Oldenburger Großherzog Paul Friedrich August 1832 eine Steinbrücke bauen ließ, die er nach seiner dritten Frau erstmals „Cäcilienbrücke“ nannte. 1896 folgte der Steinbrücke eine Eisenbrücke, die dem größer werdenden Verkehrsaufkommen gerecht werden sollte. Erst 1926 entstand die heute bekannte „Cäcilienbrücke“ als die zu ihrer Zeit größte Hubbrücke Europas.

2017 findet die bundesweite Eröffnung des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, den 10. September, um 11.00 Uhr auf dem Rathausmarkt in Oldenburg statt. In der öffentlichen Veranstaltung laden Bundesministerin Dr. Barbara Hendricks, Landeskulturministerin Dr. Gabriele Heinen-Kljajić, Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Landeskonservatorin Dr. Christina Krafczyk und DSD-Stiftungsratsvorsitzen­der Professor Dr. Jörg Haspel interessierte Besucher in der ganzen Republik zum Besuch der über 7.000 geöffneten privaten und öffentlichen Denkmale ein. Oldenburg selbst wartet mit rund 50 geöffneten Denkmalen sowie weiteren Aktionen und besonderen Angeboten auf. Weitere Infos zum Denkmaltag unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Das aktuelle bundesweite Programm ist unter www.tag-des-offenen-denkmals.de einsehbar. Die mobile Nutzung vor Ort ermöglicht eine kostenfreie App.