Die Herren von Rolshausen ließen sich von 1757 bis 1766 ein stattliches zweigeschossiges Herrenhaus errichten. Dem Bau vorgelagert war ein Wirtschaftshof auf hufeisenförmigem Grundriss, die gesamte Anlage umgab ein einst doppeltes Grabensystem und ein Park. Das verputzte rechteckige Backsteinschloss erhebt sich über einem hohen Sockel aus rotem Sandstein. Sandsteinlisenen gliedern die Fassade vertikal. Die hohen Stichbogenfenster hat der Baumeister symmetrisch übereinander angeordnet. An der Eingangsfront befindet sich innen das Vestibül, an der Rückfront der Gartensaal, beide in der Fassade als dreiseitiger, dreigeschossiger Mittelrisalit mit niedrigem Dachgeschoss und Mansarddach ausgebildet. Im Inneren führt das Vestibül zum großen Saal. Das einläufige Treppenhaus mit Podest sowie die Baluster des Geländers stammen aus der ersten Bauphase. Nachdem 1850 Graf Carl Eugen von Hoensbroech die Anlage erworben hatte, ließ er den einmaligen Landschaftsgarten zwischen 1860 und 1880 gestalten. Um 1890 wurde an der Nordostecke des Hauses nach einem Entwurf des Regierungsbaumeisters Heinrich Krings aus Köln die Kapelle angebaut.
Die Senkung des Grundwasserspiegels durch den Braunkohleabbau führte seit Mitte der 1950er Jahre dazu, dass die hölzernen Pfahlroste des Herrenhauses verfaulten. Das ursprünglich als „schwimmend“ konzipierte Gebäude hatte kein stabiles Fundament mehr. Ausgleichszahlungen, die nach einem langjährigen Rechtsvergleich gezahlt wurden, reichten nicht aus, um die umfangreichen, zur Sicherung des Bauwerks und seiner kostbaren Ausstattung notwendigen Bauschäden zu beheben.
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