16.06.2017 – Sachsen

Ehemaliges Domherrenhaus in Meißen wird gefördert

Wohnen in Gotik und Renaissance

Kurzfassung: Mit 15.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale 2017 verschiedene Natursteinarbeiten im ehemaligen Domherrenhaus Freiheit 6 in Meißen. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Thomas Kirste, neuer Ortskurator Meißen der DSD, gemeinsam mit dem Dresdener Ortskurator Christian Schreiber am 19. Juni 2017 um 10.00 Uhr im Beisein von Bezirksdirektor René Röder von Sachsenlotto bei einem Pressetermin vor Ort an Stephanie Bogin und Martin Lehmann von den Freien Restauratoren Meissen. Das zum Teil bereits 1347 erbaute Bürgerhaus in Meißen gehört zu den über 750 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.

Ehemaliges Domherrenhaus in Meißen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mittring

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Langfassung: Mit 15.000 Euro unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr verschiedene Natursteinarbeiten im ehemaligen Domherrenhaus Freiheit 6 in Meißen, so die Natursteinarbeiten an der Spindeltreppe und am historischen Sandsteinbodenbelag in der Eingangshalle neben der Konservierung und Restaurierung der Eisentür. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Thomas Kirste, neuer Ortskurator Meißen der DSD, gemeinsam mit dem Dresdener Ortskurator Christian Schreiber am Montag, den 19. Juni 2017 um 10.00 Uhr im Beisein von Bezirksdirektor René Röder von Sachsenlotto bei einem Pressetermin vor Ort an Denkmaleigentümer Stephanie Bogin und Martin Lehmann von den Freien Restauratoren Meissen.

Das ehemalige Domherrenhaus Freiheit 6 befindet sich wenige Gehminuten vom Markt der Stadt Meißen entfernt. Von Haus und Garten aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Altstadt, den Dom und die Albrechtsburg. Beim Hauptgebäude handelt es sich um eine unregelmäßige zweiflügelige Anlage, die durch Zusammenführung zweier einzelner Gebäude zu einem Baukörper entstand. Der südliche Flügel ist nach seiner Entstehungszeit der gotischen Bauphase zuzuordnen. Bei dem im Norden stumpfwinklig anschließenden Gebäudekomplex handelt es sich um einen vorwiegend aus der Renaissance stammenden Baukörper. Beide Gebäudeflügel sind heute über einen gemeinsamen Wendelstein miteinander verbunden.

Der gotische Teil des Hauses wurde um 1347 von Domherr Dr. Nikolaus Eberhard erbaut. Die aus dieser Zeit erhaltenen Holzbalkendecken im Erd- und Obergeschoss sind die ältesten der Stadt und vermitteln zusammen mit den in der Westwand des Hauses befindlichen gotischen Fenstern mit steinernem Kreuz einen Einblick in die damaligen Wohn- und Lebensverhältnisse eines hohen Klerikers. Die spätgotische Umbauphase um 1500 umfasst das sandsteinerne Eingangsportal im Erdgeschoss und die sich daran anschließenden Wandmalereien. Durch die Ausgestaltung kam es zu einer erheblichen Aufwertung des damaligen Eingangsbereichs des Hauses, der sicherlich mit einer Loggia oder einem Laubengang überdacht war.

In der zweiten Hälfte 16. Jahrhunderts kam es zu einer wesentlichen Erweiterung und Veränderung des Gebäudekomplexes. So sind der gesamte Nordflügel des Hauses mit seinen Renaissancegewänden an den Fenstern, die Eingangshalle und der Wendelstein dieser Bauphase zuzuordnen. Auch die im Erdgeschoss befindliche ehemalige Schwarzküche mit ihren vorgelagerten eingewölbten Räumen entstammt dieser Zeit. Von den nach 1722 durchgeführten barocken Umbauten behielt das Dach seine heutige Form mit einem Walm an den Giebelseiten.

Im Innern des Gebäudes hat man die Grundrisse im Erd- und Obergeschoss verändert und in diesem Zusammenhang mehrere Stuckdecken eingebaut. Die Eingangshalle wurde zugunsten eines weiteren Raums verengt. Weitere Umbauphasen des späten 18. Jahrhunderts lassen sich anhand der verwendeten Ziegelformate belegen. Die letzten größeren Umbauten erfolgten 1933.

Das Bürgerhaus in der Freiheit 6 gehört zu den über 750 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.