14.07.2021 – Bremen

Erneut unterstützt die DSD eine Fassadenrestaurierung in Fesenfeld

Italienische Impressionen und Anleihen an die Antike

Erneut stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 15.000 Euro für die Fassadensanierung eines denkmalgeschützten Bürgerhauses in der Mathildenstraße in Bremen-Fesenfeld zur Verfügung. Das Gebäude gehört zu den über 20 Baudenkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bremen fördern konnte.

Die seit der Aufhebung der Torsperre 1848 prosperierende Vorstadt östlich der Bremer Wallanlagen und nördlich der Weser verzeichnete ab Mitte des 19. Jahrhunderts eine rege Bautätigkeit. Bis heute haben sich hier zahlreiche Altbremer Häuser erhalten und machen das Viertel zu einem beliebten Wohngebiet. Einige dieser Bauten – darunter sein eigenes Wohnhaus – entwarf und errichtete der Bremer Architekt, Bauunternehmer und Besitzer der späteren Becks Brauerei, Lüder Rutenberg. Seit 1860 baute er Häuser in der Mathildenstraße, die nach seiner Frau benannt wurde. Das geförderte Wohnhaus Mathildenstraße wurde im Jahr 1869 erbaut.

Das spiegelsymmetrisch gebildete traufständige Doppelhaus entstand wie die gesamte historische Bebauung der Straße in Formen des Historismus – mit Elementen, die der Architekt bei Italienreisen aufgenommen hatte. Die Fassade hier umfasst zwei Vollgeschosse und ein Mezzanin. Überaus reicher Bauschmuck ziert die Schauseite, wobei die Anleihen an die klassische Antike prägen. Die risalitartig vorspringenden Eingänge der Haushälften liegen direkt nebeneinander und werden von kannelierten Säulen mit Kompositkapitellen gerahmt. Sie tragen stuckierte Bogenstellungen, über denen sich Balkone mit Balustraden erheben. Ein prächtiger vegetabiler Trauffries schließt die Fassade ab.