15.08.2012 – Presse

Erneute Hilfe durch Denkmal-Stiftung für Gut Sögeln

Ortskuratorin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag 

Kurzfassung: Zum zweiten Mal gibt es Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für Gut Sögeln in Bramsche: am 16. August 2012 überbringt um 16.00 Uhr Heike Knöpke, Ortskuratorin Osnabrück der DSD einen weiteren Fördervertrag über 30.000 Euro an Gisela von Bock, diesmal für die statische Sicherung des Herrenhauses. Damit ist das historische Herrenhaus der bis ins 13. Jahrhundert zurückreichenden Gutsanlage Sögeln in Bramsche eines von über 270 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Langfassung: 30.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die statische Instandsetzung des Herrenhauses von Gut Sögeln zur Verfügung. Einen entsprechenden Fördervertrag überbringt am 16. August 2012 um 16.00 Uhr Heike Knöpke, Ortskuratorin Osnabrück der DSD, an Gisela von Bock. Weitere Mittel kommen von der EU über das Programm ELER und dem Land.

Gut Sögeln in Bramsche besteht seit dem 13. Jahrhundert, ursprünglich als Wasserburg mit Kernburg und Vorburg. Von der späteren wehrhaften Anlage des 14. Jahrhunderts haben sich der künstlich angelegte Gräftenverlauf und der Torturm mit Dachreiter und Wappen erhalten. Der Torturm war in seinen Ursprüngen vermutlich ein wehrhafter Wohnturm. Vom wehrhaften Charakter zeugen noch die Schießscharten im Erdgeschoss, während die barocke Turmhaube mit der Uhr aus dem 18. Jahrhundert stammt.

Sögeln wechselte während der Jahrhunderte häufig seinen Besitzer. 1793 erwarb Friedrich Philipp von Hammerstein zu Equord das Gut und veranlasste den Neubau des Haupthauses. Der Altbau entsprach sowohl als Repräsentationsbau als auch in Fragen des Wohnkomforts nicht mehr den Anforderungen der Zeit. Das 1793/98 grundlegend umgebaute Herrenhaus wurde dann 1817 um zwei Flügelbauten ergänzt. Der schlichte zweigeschossige Bau ist typisch für die Entwicklung eines Ritterguts im ehemaligen Fürstbistum Osnabrück. 1856 erfolgte die Errichtung der Bruchsteinscheune, die mit dem Torhaus und den Mühlengebäuden das Eingangsensemble bildet. Das Scheunengebäude hat als Teil der landwirtschaftlichen Hofanlage einen bedeutenden dokumentarischen Wert innerhalb der Geschichte des Gutshofes.

In den Jahren um 1870 besuchte der junge preußische Leutnant Paul Hindenburg häufiger das Gut. Der spätere Reichspräsident war mit einer Tochter des damaligen Besitzers verlobt, die 1871 mit nur 17 Jahren verstarb. Der Familienüberlieferung nach erlag sie den Folgen einer Lungenentzündung, die sie sich durch einen Sturz in die Gräfte zuzog. Bis zu seinem Tode sandte Hindenburg jedes Jahr zum Todestag seiner Verlobten einen Kranz.

Nachdem von den engagierten Eigentümern bereits die schrittweise Instandsetzung der Gesamtanlage mit Turm, Pferdestall, Kapellendach, Mühle und Parkanlage erfolgte, erhielt sie 2004 Unterstützung bei der Instandsetzung von Dach und Fassaden der Scheune durch die DSD. Nunmehr steht nach umfangreichen Bauuntersuchungen zur Erforschung der Ursachen die statische Sicherung des Herrenhauses an. Durch das Fehlen von Rinne und Fallrohren wurden Dachstuhl und -deckung des Haupthauses geschädigt. Bodenabsackungen im Bereich der Halle wiesen auf nachgebende Fundamente. An tragenden Stützen zeigten sich bereits Verformungen und Spannungsrisse. 

Das Herrenhaus von Gut Sögeln ist eines von über 270 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.