21.08.2017 – Niedersachsen

Erste archäologische Funde um das Steinhaus in Bunderhee werden der Öffentlichkeit vorgestellt

Steinhaus in Bunderhee © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Steinhaus in Bunderhee © Marie-Luise Preiss/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Erkenntnisse gewonnen

Am Dienstag, den 22. August 2017 um 10.00 Uhr stellt Dr. Rolf Bärenfänger von der Ostfriesischen Landschaft die Funde der archäologischen Untersuchung des Steinhauses in Bunderhee im Landkreis Leer bei einem Pressetermin am Steinhaus, Steinhausstraße 64, 26831 Bunderhee vor. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte für die Fundbearbeitung 49.000 Euro zur Verfügung. Sie ist bei dem Termin durch ihre Ortskuratorin Oldenburg, Dörte Lossin, vertreten.

Die archäologische Untersuchung des Geländes will Fragen zum ursprünglichen Ensemble, zur Datierung und zum Burggraben klären.

Archäologen der Ostfriesischen Landschaft bearbeiten derzeit ein 6.000 Quadratmeter großes Areal im Umfeld des Steinhauses auf der Grundlage vorab durchgeführter geophysikalischer Untersuchungen. Anhand der verwendeten Maßmethoden können verborgene Strukturen im Boden ohne Zerstörung der Funde dokumentiert werden. Zu den ersten erkennbaren Befunden gehören etwa Reste eines vermutlich schiffbaren Grabens. Auch wurden Gruben entdeckt, die im Mittelalter mit Bauresten verfüllt worden sind.

Das Steinhaus in Bunderhee ist eine der ältesten und am besten erhaltenen Burgen Ostfrieslands. Es liegt am äußersten nördlichen Rand eines Geestrückens, der sich über den Ort Bunde erstreckt. Die dreigeschossige mittelalterliche Turmburg von gut 15 Meter Höhe aus dem 14. Jahrhundert, die zunächst nur als Schutz- und Speicherbau genutzt wurde, blieb in der Grund­substanz unverändert erhalten. Es müssen beim Bau besondere Privilegien der lokalen Häuptlinge geherrscht haben, da der Bau hoher Steinhäuser nach der noch im 14. Jahrhundert geltenden friesischen Rechtsgrundlage, dem Brokmerbrief, verboten war. Im 16. Jahrhundert gestaltete man den Wehrturm in einen Wohnturm um. 1712 wurde unter Verwendung älterer Bauteile das sogenannte „Neue Haus“ angebaut, ein langgestreckter, eingeschossiger Bau mit geschwungenen Zwerchgiebeln.

Das Steinhaus in Bunderhee ist seit 2009, als sich die DSD an der Grundsanierung beteiligte, eines von über 360 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank individueller Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen und der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.