26.06.2018 – Nordrhein-Westfalen

Fachwerkdeelenhaus in Rüthen wird DSD-Förderprojekt

Hauskundlich von großer Bedeutung

Am Freitag, den 29. Juni 2018 um 11.30 Uhr besucht Beate Frieg, Ortskuratorin Soest der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Jutta Dewenter von WestLotto den Denkmaleigentümer Peter Weiken, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort über die anstehende Restaurierung des Fachwerkdeelenhauses in der Windpothstraße 12 in Rüthen zu informieren. Die DSD stellt in diesem Jahr für Zimmererarbeiten an der Dachkonstruktion und am Fachwerkgerüst 50.000 Euro zur Verfügung. Der Vertrag wurde nicht zuletzt möglich durch die Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist.

Im historischen Ortszentrum liegt das Ackerbürgerhaus mit Schreinerei und Bauerngarten aus der Zeit um 1800, das wegen seiner weitgehend original erhaltenen Struktur und zahlreichen Details von besonderer hauskundlicher Bedeutung ist und die seinerzeit typische Bebauung dokumentiert. Der Bau wurde um 1900 nach Osten und Süden in Backstein erweitert.

Das zweigeschossige, teilunterkellerte Querdeelenhaus ist straßenseitig ein langgestreckter Bau mit einem Rundbogentor auf der linken Seite. Den Zugang ermöglicht ein über mehrere Stufen erreichbares zweiflügeliges, beschnitztes Eingangsportal mit Oberlicht. Das mit Backstein oder Lehm ausgemauerte Fachwerk ist in diesem Bereich verschiefert. Links schließt sich das Deelentor an, das über dem Sturzbalken von einem querrechteckigen Fenster bekrönt wird, das die Deele beleuchtet. Das Fachwerk, das über und links vom Tor sichtbar ist, besteht aus fast quadratischen Gefachen. Ein Satteldach mit stehenden Sparren und Kehlbalken deckt den Bau.

Die hofseitige Südfassade ist fachwerksichtig und zeigt im Obergeschoss die ursprünglichen Fensteröffnungen. Rechts ist im Winkel ein zweigeschossiger hoher Backsteintrakt angebaut, der als Schreinerei diente. Die Deele, ein hoher eingeschossiger Raum, weist innen einen Spicksteinfußboden in Fischgrätmuster auf. Östlich der Deele schießen sich Stalleinbauten und Wirtschafträume an. Westlich der Deele liegt der Wohnbereich mit vier gleich großen Räumen. Von der Deele führt ein Durchgang in einen Raum mit Kamin, in dem sich vermutlich die alte Küche befand.

Aufgrund langjährigen Leerstands und einer maroden Dachdeckung konnte Nässe in den Innenraum des Hauses eindringen und die Decken und Böden schädigen. Statische Schäden finden sich an der Fachwerkkonstruktion. Das Haus gehört nunmehr zu den über 440 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.