07.12.2021 – Niedersachsen

Flügelinstandsetzung an der Mühle Labbus in Sulingen

Windmühle Labbus in Sulingen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Flügel der Windmühle Labbus in Sulingen * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Mühlentechnik ist glücklicherweise voll erhalten

Dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 48.891 Euro für die Sanierung der Flügel der Windmühle Labbus in Sulingen zur Verfügung. Das technische Denkmal gehört somit zu den über 460 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Niedersachsen fördern konnte. Die Mühlenkappe wurde bereits mit Hilfe der DSD wiederhergestellt.

Die Windmühle befindet sich im Ortsteil Labbus im Osten der Stadt Sulingen. Nachdem ein Vorgänger, eine Erdholländermühle des wohlhabenden Bauern Heinrich Borchers aus dem benachbarten Ort Dörel 1848 von Feuer zerstört wurde, ließ er 1851 die heute erhaltene Windmühle Labbus erbauen. 1909 kam das Müllerhaus hinzu. Erst 1987 wurde der kommerzielle Betrieb als Schrotmühle eingestellt.

2007 wurde der Verein zur Förderung und Erhaltung der Windmühle von engagierten Personen gegründet, um die Mühle wieder betriebsfähig und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, nachdem die Galerie auf der dritten Ebene, die Zugang zu Flügeln und Bremse gewährt, so einsturzgefährdet war, dass sie 2006 abgerissen wurde. Eigentümer, Mühlenverein sowie ein renommierter Mühlensachverständiger haben ein Konzept zum Erhalt der Mühle entwickelt. Mit ihrer noch voll funktionsfähigen Mühlentechnik stellt die Mühle in Labbus eine Seltenheit dar. Die Deckung der Kappe war in schlechtem Zustand. Wasser drang ein, so dass sie zusammen mit den Flügeln abgenommen werden musste. Nun sollen die teilweise beschädigten Hölzer der Kappe angeschäftet oder ausgetauscht werden, die Deckung abgedichtet und die Flügel wieder den Antrieb der Mühlentechnik sicherstellen. Die hölzerne Galerie zur Bedienung der Mühle muss rekonstruiert werden.

Zum Objekt:

Die Windmühle ist ein zweistöckiger Galerie-Holländer, der auf einem sechs Meter hohen Achtkant aus Backstein steht. Im Sockel befanden sich früher mehrere Mahlgänge. Die in einer Zeitspanne von über hundert Jahren eingebaute Mühlentechnik ist vollständig erhalten geblieben. Der hölzerne Achtkant verjüngt sich über drei Stockwerke nach oben hin zur Kappe. In der Kappe befinden sich unter anderem Flügelwelle und Kammrad. Ursprünglich per Hand dreht sich die Kappe heute automatisch durch eine Windrose in den Wind. Die Flügel der Windmühle waren ursprünglich mit Segeltuch bespannt. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt ein Flügelpaar Jalousien. Später wurden beide Flügelpaare mit den aktuell vorhandenen Jalousieklappen ausgestattet.