10.09.2015 – Presse , Thüringen

Fördermittel für das Hintere Schloss in Henfstädt

Denkmalverlust wurde vermieden

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Dachdeckerarbeiten am Hinteren Schloss in Henfstädt mit 40.000 Euro. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Denkmaleigentümer Matthias Ramb in diesen Tagen. Das Hintere Schloss ist eines von 430 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Hinteres Schloss in Henfstädt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Karin Gehrmann

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Hinteres Schloss in Henfstädt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Karin Gehrmann

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Langfassung: Das Hintere Schloss in Henfstädt ist akut vom Einsturz bedroht. Durch eine Kooperation des Landesamtes für Denkmalpflege, der Kommune, des Eigentümers und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) wird nun ein erster Schritt zur Rettung des Gebäudes gemacht. So unterstützt die DSD in diesem Jahr die dringend notwendigen Dachdeckerarbeiten mit 40.000 Euro. Der entsprechende Fördervertrag erreicht Denkmalseigentümer Matthias Ramb in diesen Tagen.

Henfstädt, 914 erstmals urkundlich erwähnt, liegt im Werratal zwischen Themar und Leutersdorf. Auf einer Erhebung am rechten Werraufer, dem Hain, stand die mittelalterliche Osterburg, heute Ruine. Mit der Aufteilung der Güter der Burg entstanden drei große Rittergüter, von denen jedoch nur das Vordere Schloss aus dem Jahr 1533 und das jetzt geförderte Hintere Schloss aus den Jahren 1595/1596 erhalten sind.

Nach mehreren Besitzerwechseln diente das Hintere Schloss nach 1945 als Flüchtlingsunterkunft, als Internat und schließlich als Hühnerstall und Technikstation einer LPG. Um einen langgestreckten Hof gruppieren sich mehrere Fachwerkbauten, die zum Teil als Wohngebäude konzipiert sind. Links von der Hofeinfahrt liegt das langgestreckte, zum Hof hin traufständige, zweigeschossige, massiv aus Naturstein errichtete Schlossgebäude. Der ursprünglich wohl verputzte Bau besitzt ein hohes Kellergeschoss und wird durch einen leicht nach links aus der Mittelachse versetzten, querrechteckigen Treppenturm mit einer steinernen Wendeltreppe erschlossen. Geschossgesimse gliedern den Turm, den ein Schweifgiebel bekrönt. Hochrechteckfenster mit Natursteingewänden und Geschoss- und Traufgesimse akzentuieren die Fassaden. Dreigeschossige, durch Gesimse getrennte Dreiecksgiebel schließen den Bau, der ursprünglich mit einem Satteldach gedeckt war. Auf der rückwärtigen Traufseite finden sich im Obergeschoss zwei Abort- oder Pecherker. Im Inneren ist die ursprüngliche Raumstruktur nachzuvollziehen.

Infolge eines nicht reparierten Wetterschadens 1980 entstand Schwammbefall. Langjähriger Leerstand führte zum Verfall des Gebäudes und zu irreparablen Dachschäden. Nachdem die Bauherrschaft an die Gemeinde gegangen war, wurde 1990 ein Notdach aufgesetzt, das mittlerweile marode ist. Wasser dringt in den Bau ein. Die Fenster fehlen oder sind undicht. Das Giebelmauerwerk ist mittlerweile statisch gefährdet. 1992 gelangte das Gut in das Eigentum der Familie Ramb. Nun soll die Mauerkrone wiederhergestellt werden, sollen Ankernadeln, Verbundanker und Notabstützungen sowie das Verschließen der Risse im Mauerwerk die Rettung des Gebäudes gewährleisten. Das nun aufzubringende Notdach wird als regendichtes Unterdach künftig Bestandteil des zukünftigen Dachaufbaus sein.

Das Hintere Schloss ist eines von 430 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.