Friedhofskapelle Waldenburg wird feierlich übergeben
Friedhofskapelle in Waldenburg, Wandmalereien vor der Restaurierung © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner
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Zur feierlichen Übergabe der restaurierten Friedhofskapelle lädt die Stadt Waldenburg am Dienstag, den 15. August 2017 um 17.00 Uhr ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligte sich mit 50.000 Euro an den Arbeiten. Weitere Unterstützung erhielt die Kommune durch den Bund und das Landesamt für Denkmalpflege.
Die heutige Friedhofskapelle am südöstlichen Ortsrand von Streithof wird bereits 1376 erstmals urkundlich erwähnt und war dem Heiligen Georg und der Muttergottes geweiht.
Der Rechteckbau mit Satteldach und Glockengiebel über der Ostmauer besitzt im Innern eine hölzerne Tonnendecke über dem Schiff und eine hölzerne Flachdecke über dem Altarraum. Der Friedhof entstand im 16. Jahrhundert.
In den 1960er Jahren legte man spätgotische Wandmalereien mit meist marianischen Motiven auf der Nord-, Süd- und Ostwand frei, die um 1500 entstanden sind. Unter diesen befinden sich zwei ältere Malschichten, die älteste könnte sogar noch vor der Mitte des 13. Jahrhunderts aufgebracht worden sein und damit eine frühere Bauzeit der Kapelle belegen.
Die Wandmalereien und das Sockelmauerwerk der Kapelle befanden sich in einem schlechten Zustand. Die Freilegungsmaßnahmen der 1960er Jahre, die nachfolgend verstärkt einsetzende Belastung durch Salze aus dem Straßenverkehr - die Kapelle ist nur durch einen Bürgersteig von der Landesstraße getrennt - und aufsteigende Feuchtigkeit im Sockelbereich, bedingt durch eine mangelhafte Drainage und eine ungenügende Wasserableitung, hatten die Malereien und das untere Mauerwerk stark geschädigt. Um die Kapelle weiterhin kirchlich und kulturell nutzen zu können, ließ die Gemeinde 2015 Trockenlegungsarbeiten und die Restaurierung der Malereien, Unterspritzung der hohlliegenden Putzflächen sowie Entsalzungsmaßnahmen durchführen.
Mit den Maßnahmen konnte das überregional bedeutsame Bauwerk wieder trockengelegt und der weitere Verfall der Malereien aufgehalten werden. Die Friedhofskapelle gehört zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.