06.09.2018 – Presse , Nordrhein-Westfalen

Grundton D-Konzert in der Dorfkirche St. Johannis in Bretleben

L’arte del mondo musiziert im Baudenkmal

Kurzfassung: Immer wieder neu begeistert die Verbindung von Musik und Architektur die Besucher der Benefizkonzertreihe „Grundton D“, die der Deutschlandfunk (DLF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) veranstaltet. Erst vor Ort und später vor den Rundfunkgeräten weltweit. Auch 2018 erklingen zehn Konzerte in zehn Baudenkmalen bundesweit. So gastiert am 16. September 2018 um 16.00 Uhr in der Dorfkirche St. Johannis in Bretleben das Orchester L’arte del mondo unter Leitung von Werner Erhardt. Die Erlöse der zehn hochkarätigen Konzerte kommen gleich den Bauwerken zugute, in denen sie stattfinden. Für die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist Grundton D eine großartige Möglichkeit, für bekannte und unbekannte Kleinode die Werbetrommel zu rühren. Die Konzerte und Berichte über die Aufführungsorte werden vom Deutschlandfunk bundesweit ausgestrahlt, das Konzert in Bretleben am 21. Januar 2019.

L'arte Del Mondo © Foto peuserdesign.de

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St. Johannis in Bretleben © R. Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Langfassung: Auch 2018 begeistert die Benefizkonzertreihe „Grundton D“ des Deutschlandfunks (DLF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Zuhörer in zehn meist sanierungsbedürftigen Baudenkmalen – und später auch die Konzertfreunde vor den Rundfunkgeräten in ganz Deutschland. Denn „D“ steht ebenso für die bedürftigen Denkmale wie für deutschlandweit. Die Musikveranstaltungen tragen bei den Zuhörern vor Ort und vor den Empfangsgeräten zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei. Denn von den Erlösen aus den Benefizkonzerten profitieren die Bauwerke, in denen sie stattfinden, unmittelbar, von der Berichterstattung über ihre Geschichte und ihre Bedeutung aber dauerhaft der Denkmalschutz im ganzen Land. Am Sonntag, den 16. September 2018 um 16.00 Uhr gastiert in der Dorfkirche St. Johannis in Bretleben das Orchester L’arte del mondo unter Leitung von Werner Erhardt. Für die in Bonn ansässige private Denkmalstiftung sind die DLF-Konzerte eine ausgezeichnete Möglichkeit, bekannte und unbekannte Kleinode in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken – eine öffentliche Unterstützung und eine unschätzbare Hilfe für die Denkmalpfleger vor Ort bei ihrem täglichen Bemühen um Verständnis, Unterstützung und Fördermittel. Bislang haben über 270 zum Teil ungewöhnliche Konzertorte die Besucher angelockt.

Wie nahezu alle Denkmale, für die 2018 Konzerte veranstaltet werden, ist auch St. Johannis in Bretleben ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die heutige Johanneskirche wurde an der Stelle mehrerer Vorgängerkirchen zwischen 1895 und 1897 errichtet. Das Bevölkerungswachstum und gute Einkünfte der Bürger führten zu dem repräsentativen Neubau. Der steinsichtige Saalbau erhebt sich über einem kreuzförmigen Grundriss und schließt mit einem innen um zwei Stufen erhöhten mehreckigen Chor im Osten und einem westlichen Treppenturm auf quadratischem Grundriss ab. Zwei Anbauten fügte man zwischen Chor und Querhausarmen ein. An der Südseite des Turms, dessen Dach mit einem Schweifhaubenansatz beginnt und in einem Spitzhelm ausläuft, schließt sich ein halbrunder Treppenturm an. Hohe Rundbogenfenster gliedern den Bau und den mehrfach durch Horizontalgesimse gegliederten Turm. Die stuckierte Gewölbedecke als Rabitzkonstruktion mit Kreuzrippen auf Konsolen prägt den Innenraum der Kirche. Die den Westen dominierende Empore ist wie die im Osten stehende Kanzel aus Werkstein gegossen und mit Stuck dekoriert. Die Neorenaissance-Ausstattung ist weitgehend verloren gegangen. Die konstruktiven Schäden am Kirchenbau waren Folge der Bauvernachlässigung zu DDR-Zeiten. Durch die undichten Dächer floss Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion und in die am Schiffdach abgehängte, als Gewölbe ausgeführte Drahtputzdecke. Risse, Deckenausbrüche und Abplatzungen waren die Folge. Herabfallende Deckenteile führten schließlich dazu, dass man die Kirche baupolizeilich sperrte. Nach der grundlegenden Dachsanierung in den 1990er Jahren erfolgt seit 2010 die Inneninstandsetzung abschnittweise.

Das Abschlusskonzert findet statt am 17. September 2018 in der ehemaligen Zisterzienserabtei Pforta in Naumburg (Sachsen-Anhalt).

Weitere Infos unter www.denkmalschutz.de/grundton_d.html