26.10.2022 – Jugend , Brandenburg

Haus Breite Straße 1 in Treuenbrietzen wird Denkmal des Monats

Haus Breite Straße 1 in Treuenbrietzen * Foto: Jugendbauhütte

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Jugendbauhütte Brandenburg rettete Denkmal

Die Arbeitsgemeinschaft Städte mit Historischen Stadtkernen des Landes Brandenburg zeichnet am Freitag, den 28. Oktober 2022 um 11.00 Uhr das denkmalgeschützte Wohnhaus in der Breite Straße 1 in Treuenbrietzen aus. Gastgeber ist Ina Michalski, Leiterin der Jugendbauhütte Brandenburg und Fachanleiterin der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd), die das Haus in den vergangenen Jahren mit ihren Freiwilligen gerettet hat, in deren Trägerschaft die Jugendbauhütten der der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) stehen.

Anwesend bei dem kleinen Festakt sind Michael Knape, Bürgermeister der Stadt Treuenbrietzen, Frank Steffen, Bürgermeister der Stadt Beeskow, für die Arbeitsgemeinschaft Städte mit Historischen Stadtkernen, Ralf Hoffmeister vom Sanierungsträger „Stadtkontor“ sowie Silke Strauch von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die das Haus 2016 zur Rettung in ihr Eigentum übernommen hat. Die auszeichnende Plakette wird im Anschluss an die kurzen Würdigungen übergeben. Danach finden Führungen durch das Haus statt, das von nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich ist. Interessenten können außerdem an einer kleinen Stadtführung mit dem Vertreter des Sanierungsträgers teilnehmen. Gerade die Stadt Treuenbrietzen hat erhebliche Erfolge bei der Instandsetzung der historischen Bausubstanz zu verzeichnen.

Der stadtbildprägende Bau in der Breite Straße ist von besonderer baukünstlerischer Bedeutung. Nachweislich wohnten hier gut bemittelte Bürger der Stadt. Das Fachwerkhaus steht gegenüber der Nicolaikirche auf einem Eckgrundstück in der Altstadt von Treuenbrietzen. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1711, jedoch ist ein Vorgängerbau nachweisbar. Das Haus hat mittelalterliche Keller aufzuweisen, die mehrere Umbauphasen überstanden haben. Wesentlich für das heutige Erscheinungsbild ist der Umbau von 1875. Im Rahmen einer restauratorischen Befunduntersuchung wurden die Gebäudeoberflächen und teilweise die Baukonstruktion untersucht. Die relevanten Beobachtungen wurden protokollarisch und fotografisch dokumentiert. Anhand der festgestellten Befunde können wahrscheinlich zeitliche und gestalterische Zusammenhänge zwischen den Fassungsschichten der einzelnen Bauteile hergestellt werden.

In den bundesweit 16 Jugendbauhütten können Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege absolvieren. Sie erlernen dabei einen spezifisch praktischen und theoretischen Zugang zur Denkmalpflege. Durch den freiwilligen einjährigen Einsatz erhalten viele Jugendliche aber auch Klarheiten über ihre Fähigkeiten und beruflichen Neigungen. Betreut von pädagogischen Leitern der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste (ijgd) und an der Seite erfahrener Handwerker und Architekten, bei Denkmalbehörden und Denkmalorganisationen ermöglicht das FSJ – unabhängig von der späteren beruflichen Entscheidung – einen unmittelbaren Einblick in die Vielfalt denkmalpflegerischer Themen. Dazu gehören auch sechs über das Jahr verteilte Seminarwochen, in denen allgemeine Grundlagen der Denkmalpflege vermittelt werden, wie die Geschichte und Grundlagen von Denkmalschutz und Denkmalpflege, die Bedeutung des europäischen Kulturerbes, Stil- und Materialkunde sowie Forschungs- und Arbeitsmethoden. Auch die rechtlichen Grundlagen und die einschlägigen Berufsbilder spielen in den Seminaren eine Rolle. Die Beteiligung junger Menschen aus dem Ausland und das damit verbundene interkulturelle Lernen sind ebenfalls Teil des Konzepts. Der Erfolg der Jugendbauhütten hängt nicht zuletzt von der finanziellen Absicherung durch Spenden, Stiftungen und Partner der öffentlichen Hand ab.

Weitere Informationen unter www.denkmalschutz.de/denkmale-erleben/jugendbauhuetten.html.