Das Heimatspielhaus Am Hafenmarkt 1 wurde in zwei Abschnitten errichtet. Der nördliche Teil entstand 1478, der südliche ein Jahrhundert später. Die Südfassade zum Hafenmarkt hin besitzt geschnitzte Fenstergewände und einen reich ausgestalteten Schmuckgiebel, der über zwei Geschosse reicht. Der Gewölbekeller, der größer ist als das Fachwerkhaus, stammt vermutlich von einem Vorgängerbau aus dem 14. Jahrhundert. Die Abfolge der Bauphasen ist in allen Räumen und an den Fassaden außergewöhnlich gut ablesbar. Die Räume entlang der Fassade zum Hafenmarkt wurden im 16. Jahrhundert an das Kerngebäude des vorhergehenden Jahrhunderts angebaut. Die ursprüngliche Straßenfassade aus dieser Zeit ist als Trennwand noch vollständig erhalten. Die historische Dachkonstruktion aus den beiden wesentlichen Bauphasen von 1487 und 1573 hat sich ebenso vollständig erhalten wie die historische Scheune.
Nach langem Leerstand des Gebäudes und der damit verbundenen Vernachlässigung erwarb der Verein Zukunft für das Heimatspiel e.V. das Bauwerk dank zahlreicher Spenden. Die Sanierung wurde in enger Abstimmung mit der Landesdenkmalpflege ausgeführt. Das Heimatspielhaus, das jetzt seiner Bestimmung als Begegnungszentrum übergeben wird, ist eines von über 200 Projekten, die die private, bundesweit tätige Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Bayern fördern konnte.