27.07.2012 – Presse

In Vorbereitung des 200jährigen Jubiläums der Nassauischen Union

Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
überbringt Fördervertrag in Idstein

Kurzfassung: Einen Fördervertrag für die Restaurierung in Höhe von 50.000 Euro für die Mauerwerkssanierung an der Evangelischen Unionskirche in Idstein überbringt Gerd Krämer vom Ortskuratorium Frankfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) am 31. Juli 2012 um 11.00 Uhr vor Ort im Beisein von Bezirksleiter Wolfgang Führich von Lotto Hessen an Pfarrer Michael Kuhlmann. Die evangelische Unionskirche, von deren romanischem Vorgängerbau noch Reste in dem den Chor flankierenden Turm erhalten sind, ist eines von über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank individueller Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Für die Mauerwerkssanierung an der Evangelischen Unionskirche in Idstein im Rheingau-Taunus-Kreis überbringt Staatssekretär i.R. (Gerd Krämer vom Ortskuratorium Frankfurt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) einen Fördervertrag über 50.000 Euro. Das Dokument nimmt am Dienstag, den 31. Juli 2012 um 11.00 Uhr vor Ort im Beisein von Bezirksleiter Wolfgang Führich von Lotto Hessen Pfarrer Michael Kuhlmann entgegen.

Idstein liegt auf einem Bergrücken im Taunus. Erstmals erwähnt wird „Etichenstein“ 1102, 1287 erhielt der Ort die Stadtrechte. Mit Unterbrechungen war Idstein bis 1721 Residenz nassauischer Adelsgeschlechter.

Die Unionskirche wurde auf einem romanischen Vorgängerbau, von dem noch Reste in dem den Chor flankierenden Turm erhalten sind, errichtet. Zunächst als überwölbte Hallenkirche um 1330 gebaut, veränderte sie Graf Johann 1665 bis 1677 zu einer barocken Basilika. Hierbei verlängerte man die Kirche nach Westen, erhöhte die Wände, entfernte die Strebepfeiler und veränderte die Dachneigung. Herausragend hierbei ist die vollflächige Verkleidung der Decke und der Wände des Obergadens mit 38 Ölgemälden mit Motiven aus den Evangelien. Im 18. Jahrhundert erhielt der Bau zur Belichtung der Emporen Dachgauben, später Rundbogenfenster. Anlässlich des hundertjährigen Jubiläums der Vereinigung von lutherischer und reformierter Kirche im Herzogtum Nassau, der sogenannten Nassauischen Union, trägt die Kirche seit 1917 den Namen Unionskirche.

Für das hundertjährige Jubiläum der Namensgebung, die mit dem 200-jährigen Jahrestag der Nassauischen Union 2017 zusammenfällt, sollte der Bau nach Ansicht der Kirchengemeinde restauriert werden. Zunächst hatte man lediglich die Restaurierung der überaus prachtvollen Ausstattung vor, doch fanden sich nach ersten Untersuchungen feuchtes Sockelmauerwerk und umfangreicher Schwammbefall in einer Seitenkapelle.

Die neuen Planungen gehen nun von fünf Bauabschnitten aus. In diesem Jahr soll zunächst mit der Sockel- und Schwammsanierung begonnen werden und restauratorische Voruntersuchungen an den Gemälden erfolgen. Des Weiteren sollen die vor Jahrzehnten hinter die Gemälde eingebrachten Dämmstoffe auf ausdünstende Schädlingsmittel untersucht und Maßnahmen zur Regulierung des Raumklimas erarbeitet werden. Der befallene Dielenboden in der Kapelle des sogenannten „Reiterchörchens“ wurde bereits entfernt und der Ziegelboden gegen Schwammbefall behandelt. Der Umgang mit den dort befindlichen figürlichen Epitaphen muss noch geklärt werden.

Die evangelische Unionskirche, an der die jetzt vorgesehenen Maßnahmen keinen weiteren Aufschub dulden, ist eines von über 120 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.