An der Sanierung der Innenwände der Dorfkirche Selben bei Delitzsch beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden für Dorfkirchen in Sachsen mit 20.000 Euro. Den Fördervertrag überbringt Angelika Dörrscheidt, Ortskuratorin Leipzig der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 5. September 2023 um 11.00 Uhr an Pfarrer Daniel Senf. Das Gebäude gehört zu den über 800 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Sachsen fördern konnte.
Mit dem weitgehend unverändert erhaltenen Interieur aus dem frühen 19. Jahrhundert mit Gestühl, dreiseitiger Emporenanlage, barockem Kanzelaltar, klassizistischer Taufe und Orgel macht der tonnengewölbte Innenraum einen selten geschlossenen Eindruck. Der barocke Kanzelaltar aus Holz entstand um 1700 und wurde Anfang des 19. Jahrhunderts klassizistisch ergänzt. Das Ölbild mit der Abendmahls-Szene umrahmen Vollsäulen, den Kanzelkorb schmücken gedrehte Säulen. Die Orgel von 1820 hat ein großes, klassizistisches Prospekt.
Zum Objekt:
Die in ihrem aufgehenden Mauerwerk wohl zu Anfang des 16.Jahrhunderts entstandene Dorfkirche von Selben gehört trotz ihrer bescheidenen Dimensionen zu den wertvolleren Baudenkmalen des heutigen Landkreises Delitzsch/Eilenburg. Die spätgotische Saalkirche, ein verputzter Feldsteinbau, wird von einem später aufgebrachten turmartigen Dachreiter mit einem spitzen Helm bekrönt. Er ist verbrettert und mit Schieferplatten verkleidet. Nach Osten schließt den Saal ein dreiseitiger Chor mit zwei spitzbogigen Fenstern, die Sakristei wurde im Norden angebaut.