01.03.2016 – Bayern

Jugendbauhütte Regensburg erhält Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken 2015

Jugendliche der Jugendbauhütte Regensburg bei Arbeiten am Backhaus Geyern © Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Frischgebackene Anerkennung

Am Freitag, den 4. März 2016 um 14.00 Uhr spricht Bezirkstagspräsident Richard Bartsch im Bezirksrathaus, Saal Mittelfranken, Danziger Straße 5 in Ansbach Bürgern und Institutionen Dank und Anerkennung aus, die sich durch besondere denkmalpflegerische Leistungen verdient gemacht haben. Dazu gehört in diesem Jahr auch die Jugendbauhütte Regensburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die Denkmalprämierung des Bezirks Mittelfranken 2015 für das 2014 restaurierte Backhaus in der Bergener Straße 4 in Geyern erhält.

In drei Seminarblöcken restaurierten jugendliche Teilnehmer der Jugendbauhütte unter Anleitung von Fachreferenten das denkmalgeschützte Jura-Backhaus in der kleinen fränkischen Ortschaft. Die Jugendbauhütte Regensburg ist eine von bundesweit 13 Projekten dieser Art der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in der Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste e.V. (ijgd).

Die Wiederherstellungsmaßnahmen begannen im Herbst 2013. Das Dach des Backhauses wurde abgedeckt, das nicht mehr intakte Gewölbe vorsichtig zurückgebaut und das ganze Haus unter Anleitung einer Bauforscherin durch ein verformungsgerechtes Aufmaß erfasst. Danach wurde das Gewölbe restauriert, Dachrinnen aus Holz gefertigt und Schmiedearbeiten durchgeführt. Der Innenputz des Backhauses musste ergänzt, Mauerwerk und Fugen saniert und die dendrochronologisch untersuchten Holzbauteile an einem Fenster und der Tür wieder an ihrem Platz eingefügt werden. Fertig war man 2014. Seither kann wieder Brot gebacken werden. Davon profitieren alle. Die Dorfgemeinschaft, die im Rahmen der Dorferneuerung an einem Dorf mit Zukunft arbeitete, bekommt ihr Backhaus zurück. Die Denkmalliebhaber können sich über die vorbildliche Sanierung freuen. Und die Jugendlichen erwarben Erfahrungen für das ganze Leben – fachlich wie menschlich. Dafür sorgte schon die Eigentümerfamilie des Backhäuschens. Familie Treiber zog mit den jungen Leuten am selben Strang und unterstützte sie mit großer Tatkraft.

Jährlich absolvieren 22 junge Erwachsene in Regensburg das „Freiwillige Soziale Jahr in der Denkmalpflege“, kurz FSJ-Denkmalpflege. Sie gehören zu einem Team, das an unterschiedlichen Einsatzstellen in Bayern tätig ist, in Freilandmuseen, Dombauhütten, Architekturbüros der Denkmalpflege oder bei archäologischen Firmen und Restauratoren. Das breit gefächerte Spektrum dient auch einer möglichen beruflichen Orientierung. Doch die einzigartigen Erfahrungen, die die jungen Menschen im Laufe dieses Jahres sammeln, haben insbesondere persönlichkeitsbildende Langzeitwirkung.