16.06.2020 – Mecklenburg-Vorpommern

Kanzel der Marienkirche in Neustadt-Glewe ist wieder stabil

Kanzel der Marienkirche in Neustadt-Glewe © Holzrestaurierungen Breiholdt & Voss

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Der Predigtstuhl stammt aus dem Jahr 1587

Nach einem Jahr und zwei Monaten konnten die Arbeiten an der Kanzel in der St. Marienkirche in Neustadt-Glewe abgeschlossen werden, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der treuhänderischen Stiftung Dres. Oswin und Helga Michel in der DSD mit 3.845,78 Euro unterstützt hat. Das wertvolle Ausstattungsstück ist wieder stabilisiert und kann an Ort und Stelle wieder bewundert werden.

Die Kirche von Neustadt-Glewe entstand im 14. Jahrhundert. Der turmlose Backsteinbau ist der Muttergottes geweiht. Über die Jahrhunderte erfuhr das Gotteshaus zahlreiche Veränderungen und Umbauten. Nach dem großen Stadtbrand von 1728 musste es sogar wiederaufgebaut werden.

Den einschiffigen Kirchenbau schließt nach Osten eine dreiseitige Apsis ab, nach Westen ein einfacher Blendgiebel. Das Kirchenschiff prägen Strebepfeiler und die dazwischen liegenden Spitzbogenfenster. Abgeschlossen wird die Kirche von einem Satteldach. Die heutige gekehlte Flachdecke ersetzte ein früheres Gewölbe, das Strebepfeiler trugen. Die Kirchenglocke hängt in einem aus dem 18. Jahrhundert errichteten Fachwerk-Nebengebäude.

Im Inneren haben sich einige bedeutende Ausstattungsstücke erhalten, darunter die prächtige, hölzerne Kanzel von 1587. Ursprünglich von dem Lübecker Tönnies Evers dem Jüngeren für die Marienkirche in Wismar gefertigt, kam der Predigtstuhl 1746 nach Neustadt-Glewe. Die Brüstungen, die ein Renaissance-Ornament schmückt, gliedern vorgestellte Säulen. In den rundbogigen Nischen sind Christus und fünf seiner Apostel dargestellt.

An der Südwand findet sich das ursprünglich zum barocken Altar gehörende Gemälde der Kreuzabnahme von Johann Heinrich Suhrlandt, der ein Werk von Anthonis van Dyck kopierte. Die Orgel aus dem Jahr 1873 stammt von Friedrich Albert Mehmel, sie wurde 1996 restauriert. Die Orgelempore entstand um 1770.

St. Marien gehört zu den über 550 Objekten, die die Spenden sammelnde DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.