12.06.2012 – Presse

Malereien und Stuckverzierungen werden konserviert

Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt zum zweiten Mal die Sanierung der St. Galluskirche in Kißlegg

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Konservierungsmaßnahmen an der Vierungskuppel der St. Galluskirche in Kißlegg mit 70.000 Euro. Den Fördervertrag überbringt Dr. Anita Auer, DSD-Ortskuratorin Villingen-Schwenningen, am 14. Juni 2012 um 11.00 Uhr im Beisein von Bezirksdirektor Dieter Grauling von Toto-Lotto Baden-Württemberg vor Ort an Pfarrer Robert Härtel. Die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts von dem Füssener Baumeister Johann Georg Fischer errichtete Kirche ist eines von über 200 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Langfassung: Nachdem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im vergangenen Jahr die Dachsanierung der St. Galluskirche in Kißlegg im Landkreis Ravensburg unterstützt hat, stellt sie nun für Konservierungsmaßnahmen an der Vierungskuppel, genauer den dortigen Malereien und Stuckverzierungen, weitere 70.000 Euro zur Verfügung. Den Fördervertrag überbringt Dr. Anita Auer, DSD-Ortskuratorin Villingen-Schwenningen, am 14. Juni 2012 um 11.00 Uhr im Beisein von Bezirksdirektor Dieter Grauling von Toto-Lotto Baden-Württemberg vor Ort an Pfarrer Robert Härtel.

Die katholische Pfarrkirche St. Gallus und Ulrich ist eine dreischiffige Hallenkirche. Das Kirchenschiff wird nach Osten von zwei halbrunden Seitenkapellen und einem Chor mit Flachkuppel sowie nach Westen von einem Turm mit geschweifter Haube abgeschlossen.

Das Gotteshaus in seiner heutigen Form errichtete der Füssener Baumeister Johann Georg Fischer zwischen 1734 und1738. Dazu gestaltete er die gotische Vorgängerkirche in barocken Formen um. Johannes Schütz schuf die prächtigen Stuckaturen, Franz Anton Erler und Benedikt Gambs der Jüngere malten die Kirche aus.

Fischers heiterer Chorneubau samt der Erhöhung der Seitenschiffe ermöglichte bei weitgehender Beibehaltung der älteren Bausubstanz die Schaffung einer der schönsten Barockkirchen der Region. Besonders erwähnenswert sind von der Ausstattung eine Muttergottes von 1623, die barocke Kanzel von Johann Wilhelm Hegenauer aus dem Jahr 1745 sowie zahlreiche Grabmäler aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Der wertvolle Silberschatz der Kirche aus der Zeit von 1741 bis 1755 stammt aus der Werkstatt des Augsburger Silberschmieds Franz Christoph Mäderl.

Umfangreiche Feuchtigkeitsschäden in der Dach- und Deckenkonstruktion, außerdem Befall mit Hausschwamm setzten dem Bauwerk zuletzt zu. Die nachgebende Dachkonstruktion führte zu einem Ausbauchen der Mauerkrone und zu Rissen und sich lösenden Putzschichten in den Gewölbedecken. Eine Zeitlang drohte das wertvolle Deckengemälde abzustürzen. Die Dachsanierung wird daher mit der restauratorischen Sicherung des Deckengemäldes verbunden. Im Anschluss soll noch der Turmhelm auf Schäden untersucht werden.

St. Gallus ist eines von über 200 Projekten, die die 1985 gegründete Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.