Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr dank zweckgebundener Spenden und der Lotterie GlücksSpirale die Natursteinarbeiten an den Fassaden der St. Johanniskirche in Schleusingen. Der entsprechende Fördervertrag in Höhe von 20.000 Euro erreicht den Gemeindekirchenratsvorsitzenden Reinhard Hotop in diesen Tagen.
Auf einem Vorgängerbau errichtete man ab 1483 in Schleusingen eine gotische Hallenkirche, deren Turm 1629 um zwei Geschosse erhöht wurde. Von 1723 bis 1727 wurde das Kirchenschiff der St. Johanniskirche grundlegend umgestaltet und ein protestantischer Emporensaal eingebaut. 1880 ersetzte man die Gipsstuckdecke durch eine Holzdecke.
Die heutige werksteinsichtige Saalkirche besitzt weiterhin den nahezu vollständig erhaltenen Chor der gotischen Bauphase mit den Strebepfeilern und dem sogenannten 5/8-Schluss. Erhalten hat sich auch die aus dem 15. Jahrhundert stammende Ägidienkapelle mit der Grablege der Henneberger Grafen, die infolge der Säkularisation des Klosters Veßra 1566 in die Johanniskirche verlegt wurde. Die liegenden oder stehenden steinernen Grabplatten sowie zwei Epitaphien datieren auf 1558, 1574, 1583 und 1631. Die Verstorbenen stellte man in zeitgenössischer Kleidung mit Rüstung und wappenverzierten Aufsätzen dar. An der Nordwand stellen zwei Standfiguren die 1460 gestorbene Katharina geb. Gräfin von Hanau und den 1444 verstorbenen Wilhelm II. dar.
Das Gotteshaus in Schleusingen gehört zu den über 460 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.