11.11.2020 – Hessen

Neuer Vertrag für Königsteiner Pavillon

Pavillon in Königstein © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Rest der Parkeinfriedung aus dem Jahr 1912

Beschädigt wurde durch einen Sturm insbesondere die Zaunanlage. Sie ist ein Rest der Parkeinfriedung aus dem Jahr 1912. Mit 4.413,30 Euro unterstützt nun die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Denkmaleigentümer des denkmalgeschützten Pavillons in Königstein, Daniela und Marius Vöhringer, bei der Instandsetzung der durch Sturm beschädigten Geländerfelder und Pfosten der historischen Zaunanlage.

Bereits 2015 und 2017 half die DSD dem engagierten Paar bei der Mauerwerkssanierung mit insgesamt 40.000 Euro. Der Königsteiner Pavillon ist eines von über 220 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Die nun Villa Andreae genannte Anlage prägen Türme mit unterschiedlichen Helmen, Fachwerkteile, Steinbauten mit Treppengiebeln, eine Terrasse, eine Loggia, Erker und Zwerchhäuser. Die in vielfältigen Bauteilen mit lebendiger Dachlandschaft gestaltete Villenanlage in den Formen der Neogotik und der deutschen Renaissance verwendet in historistisch-romantischem Sinn lokale Baustoffe, etwa Eichen-Fachwerk oder sichtbares Bruchsteinmauerwerk aus Taunusschiefer oder auch Basalt- und Mainsandstein.

Zum Ensemble gehörten ein Gäste- und ein Gärtnerhaus sowie der Park. Der wurde später parzelliert und an verschiedene Eigentümer verkauft. Der qualitativ hochwertig ausgeführte Pavillon steht auf einem Grundstück mit Wohnneubau, ist jedoch weiterhin ein bedeutender Bestandteil der historischen Gartengestaltung. Die Gesamtanlage verdeutlicht den Repräsentationswillen des aufstrebenden Bürgertums Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.