23.02.2024 – Bayern

Notsicherung bei St. Anna in München

Arbeiten zunächst an der Westfassade

Bei einem Pressetermin vor Ort, am Montag, den 26. Februar 2024 um 10.00 Uhr überbringt Axel Hofstadt, Ortskurator München der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), dank der Paul und Katrin Basiner-Stiftung einen symbolischen Fördervertrag über 40.000 Euro für die Notsicherung der Westfassade der St. Anna-Kirche in München an Wolfgang Wagner vom Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration. Die Kirche gehört nunmehr zu den über 560 Denkmalen, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

St. Anna in München * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

Download

Die Damenstiftskirche befindet sich am Altheimer Eck im Hackenviertel der historischen Altstadt. Ein der heiligen Anna geweihtes Kloster wurde 1671 von Henriette Adelheid von Savoyen, der Ehefrau des Kurfürsten Ferdinand Maria von Bayern, gegründet. Aus Dankbarkeit für die Geburt des Kurprinzen Max Joseph 1727 erhielten die drei Annenkirchen in München, im Lehel und in Harlaching eine besondere Förderung. 1733 ließ Kurfürst Karl Albrecht den Grundstein für eine Kirche des neugegründeten Klosters der Salesianerinnen legen. Architekt der spätbarocken Kirche war Johann Baptist Gunetzrhainer, die Ausstattung übernahmen die Brüder Asam. 1735 wurde die Kirche eingeweiht. 1783 übersiedelten die Salesianerinnen nach Indersdorf. Kurz darauf gründete Kurfürstin Maria Anna den St.-Anna-Orden, dem das Kloster übertragen wurde. Nach der faktischen Säkularisierung des Damenstifts 1802 wurden in den Stiftsgebäuden Wohnungen und Schulgebäude untergebracht. Die Damenstiftskirche wurde während der Luftangriffe auf München 1944 bis auf die Außenmauern zerstört. Der neobarocke Wiederaufbau erfolgte 1980.

Zum Objekt:

Die Damenstiftskirche ist eine Addition dreier Einzelräume: Einem Eingangsjoch und Vorhalle mit Empore, danach der Zentralraum mit kurzen Seitenarmen und dahinter noch der rechteckige Chorraum, die jeweils von flachen Kuppeln überwölbt werden. Damit wirkt der Kirchenraum auf der einen Seite geschlossen, auf der anderen Seite wird die gewünschte Trennung zwischen Laien und Ordensfrauen erreicht, die in Ruhe und Abgeschiedenheit ihre Gottesdienste feiern wollten. Die Kirche verfügt über drei Altäre, der Hauptaltar zeigte ein Bildnis der Anna Selbdritt von Joseph Ruffini sowie Figuren zu beiden Seiten.

Da nach dem Krieg nur Schwarzweißfotos vorlagen, entschied man sich für ein Deckengemälde in Sepiatönen, um nicht den Eindruck zu erwecken, es handle sich um ein Original. Ähnlich wurden die drei großen Altarblätter umgesetzt. In Bayern ungewöhnlich die figürliche Darstellung des Abendmahles.