26.10.2023 – Berlin

Orgel in der Auenkirche in Wilmersdorf wird wieder eingeweiht

Winfried Kleindopf spielt Werke von Reger, Karg-Elert, Bach, Florentz und Vierne

Am Dienstag, den 31. Oktober 2023 um 18.00 Uhr findet in der evangelischen Auenkirche in Berlin-Wilmersdorf die Weihe der restaurierten Furtwängler & Hammer-Orgel statt. Um 20.00 Uhr schließt sich ein erstes Orgelkonzert an. Winfried Kleindopf spielt Werke von Max Reger, Sigfrid Karg-Elert, Johann Sebsatian Bach, Jean-Louis Florentz und Louis Vierne. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligte sich an der Restaurierung mit insgesamt 70.000 Euro. Die Orgel in der Auenkirche gehört zu den über 220 Objekten, die die private in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Berlin fördern konnte.

Die evangelische Auenkirche liegt in der westlichen Innenstadt Berlins, an der früheren Dorfaue von Wilmersdorf nahe des Volksparks. Das Gotteshaus wurde von 1895 bis 1897 nach Entwürfen von Max Spitta im neugotischen Stil des Berliner Historismus errichtet. Ursprünglich wurde die Kirche „Evangelische Kirche von Deutsch-Wilmersdorf“ genannt. Ihren heutigen Namen, nach dem Standort an der einstigen Dorfaue von Berlin-Wilmersdorf, bekam die Kirche erst später. Weil alle weiteren Kirchengemeinden in Wilmersdorf Tochtergemeinden der Auenkirchengemeinde sind, bezeichnet man die Auenkirche auch als „evangelische Mutterkirche Wilmersdorfs“.

Zum Objekt:

Die jetzige Auenkirche entstand entgegen des Widerspruchs der Gemeinde aufgrund eines Befehls der Regierung. Der schlechte bauliche Zustand des Vorgängerbaus war wahrscheinlich nachrangig, insbesondere musste der Platzbedarf der stark angewachsenen Gemeinde berücksichtigt werden. Die heutige Auenkirche ist eine dreischiffige Backstein-Hallenkirche im neugotischen Stil. Dies zeigt sich bereits außen an den typischen gotischen und neugotischen Spitzbögen, Strebepfeilern, dem angedeuteten Klinkermaßwerk und an dem typisch gotischen Dachreiter samt Wetterhahn auf dem Satteldach der Kirche.

Schnitzereien und Goldverzierungen schmücken den Orgelprospekt. Das 1898 von der Firma Furtwängler & Hammer mit zwei Manualen, einem Pedal und 40 Registern errichtete Instrument erfuhr in der Folgezeit mehrfach Umbauten und Erweiterungen durch verschiedene Orgelbaufirmen. Heute wird die Orgel mit 80 Registern gespielt. Nachträglich eingebaut wurde ein Positivwerk. Die Orgel ist integraler Bestandteil des Baudenkmals.