25.11.2020 – Hessen

Orgel in der St. Georgs-Kirche in Hettenhausen wird restauriert

Eines der wenigen erhaltenen Instrumente von Adam Eifert

7.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die grundlegende Restaurierung und weitgehende Rückführung in den ursprünglichen Zustand der Orgel in der St. Georgs-Kirche in Gersfeld-Hettenhausen zur Verfügung. Die Kirche gehört zu den über 220 Projekten, die die private DSD dank Spenden, Mittel ihrer Treuhandstiftungen sowie der Lotterie GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte. Trotz späterer Veränderungen weist die qualitätvolle Orgel einen großen Teil an Originalsubstanz auf und ist eines der wenigen erhaltenen Instrumente des Orgelbauers Adam Eifert, der um die Jahrhundertwende mehr als 100 Orgeln in Thüringen und rund 20 in Hessen errichtete.

Die evangelische Pfarrkirche St. Georg erhebt sich an der Stelle von Vorgängerbauten am Rand des Dorfes inmitten einer Freifläche. Die Kirche hatte man nach den Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaut, der Turm wurde 1661 fertig. 1878 wurde das Gebäude für einen Neubau unter Einbeziehung des vorhandenen Westturmes abgerissen und an seiner Stelle der stattliche Sandstein-Quaderbau in neoromanischen Formen 1879 eingeweiht.

Gegliedert wird die Fassade durch fünf Fensterachsen mit hohen Rundbogenfenstern über einem Hauptgesims. An der Westseite erhebt sich der vorgestellte, dreigeschossige Westturm, den ein Spitzhelm bekrönt. Zwei niedrige Treppentürme flankieren den Hauptturm. Im Osten schließt den Bau eine halbrunde Apsis mit Rundbogenfries ab.

Den Innenraum prägen eine flache Holzdecke, eine dreiseitig umlaufende Empore und ein runder Chorbogen. Der Sandsteinaltar, der Taufstein, die Kanzel und die Kirchenbänke stammen aus der Erbauungszeit.

Ihre Gestaltung korrespondiert mit dem Orgelgehäuse auf der Empore. Der Prospekt besteht aus einem dreigeteilten Mittelturm und zwei polygonalen Außentürmen auf beschnitzten, vergoldeten Konsolen. Den Unterbau der Orgel gliedern entsprechend der Brüstungsfelder der Emporen hochrechteckige Kassettenfelder. Die ursprünglichen Prospektpfeifen mussten zu Kriegszwecken abgegeben werden und wurden später in Zink ersetzt. Zu ihrer Erbauungszeit verfügte das zweimanualige Instrument über 17 Register und 958 Pfeifen. Im Laufe der Zeit wurden im technischen Bereich der Orgel einige insbesondere die Register betreffende Veränderungen vorgenommen.