Grabsteine auf dem Juedischen Friedhof in Hannover © Constanze Moneke/Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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DownloadDer neue "Israelitische Friedhof" der Stadt Hannover wurde im Jahr 1861 als Ergänzung zum dortigen, mittlerweile zu klein gewordenen Jüdischen Friedhof in dem nördlichen Stadterweiterungsgebiet angelegt. Er wurde bis 1922 genutzt, als die Jüdische Gemeinde Hannovers zahlenmäßig am stärksten anwuchs. In 95 Reihen wurden insgesamt rund 2.600 Grabmale errichtet. Davon besitzen heute noch rund 2.100 Steine lesbare Inschriften.
Den Denkmalwert des Friedhofs sieht das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege in seinem "herausragenden Zeugniswert als anschauliches Dokument für die Entwicklung des jüdischen kulturellen Selbstverständnisses in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts" gegeben.
Jüdische Friedhöfe wollen den Toten der in der "Zerstreuung" lebenden jüdischen Gemeinden dauerhafte Ruhestätte bieten, ihr Erhalt dient der Auferstehungserwartung und dem Gebot ungestörter Totenruhe. Dieser traditionellen Praxis jüdischer Wohltätigkeit Verstorbenen gegenüber kommt die sukzessive Restaurierung der Gräber entgegen.
Die DSD fördert bereits seit 2004 die Restaurierung und partielle Instandsetzung der Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof, die gereinigt und wieder standfest gemacht werden. Die Grabsteine werden aufgenommen, die Fundamente erneuert und die Grabsteine wieder aufgestellt und gegebenenfalls restauriert. Im Oktober nächsten Jahres soll das 150jährige Bestehen des Friedhofes begangen werden. Zurzeit ist der Besuch des Jüdischen Friedhofs nur nach Voranmeldung oder bei einer Führung möglich. Das soll sich ändern, wenn die Grabsteine wieder standfest sind.
Der Jüdische Friedhof in Hannover gehört zu den über 290 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.