04.11.2016 – Bayern

Plakette erinnert künftig an die erfolgreiche Restaurierung der St. Martinkirche in Bamberg

Falschen Druck weggenommen

In den beiden vergangenen Jahren unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung der St. Martinskirche in Bamberg mit insgesamt rund 180.000 Euro. Nun überbringt Uwe Franke, Ortskurator Kulmbach/Oberfranken der DSD, zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung an Pfarrer Anton Heinz am Freitag, den 4. November 2016 um 13.00 Uhr gemeinsam mit Jörg Urban von Lotto Bayern eine Bronzetafel mit dem Hinweis "Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale". Dadurch bleibt das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren. St. Martin ist eines von über 350 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Die Martinskirche entstand Ende des 17. Jahrhunderts als Jesuitenkirche. Das in Sandsteinquadern errichtete Gotteshaus ist Bambergs einzige Barockkirche. Der 55 Meter hohe Turm wurde 1696 vollendet, gleichzeitig wurde der Grundstein für das benachbarte Jesuitenkolleg gelegt. Mit der zweigeschossigen Tempelfront und dem Mittelrisalit erinnert der Bau an die Jesuitenkirchen San Ignazio in Rom und St. Michael in München. Das Namen-Jesu-Relief sowie das fürstbischöfliche Wappen stammen von Johann Michael Maucher, der auch die vier Fassadenfiguren geschaffen hat, die den Erlöser, die Muttergottes, St. Sebastian und St. Laurentius darstellen. An den rund geschlossenen Chor schließen sich in Erd- und Obergeschoss zwei Sakristeien an. Daneben befinden sich zwei Kapellen, die ebenfalls mit Stuck und Deckengemälden verziert sind. Sie zeigen Szenen aus dem Leben der Ordensheiligen Ignatius von Loyola und Franz Xaver. Die Jesuitenkirche wurde 1803 Pfarrkirche, als Alt-St. Martin abgerissen wurde. Dabei wechselten Ausstattungsstücke von der einen in die andere Kirche, wie das Bild der Schmerzhaften Muttergottes im Hochaltar, die Glocken und die Orgel.

Nach einem Stabilierungsversuch des barocken Dachtragwerks 1980 durch 160 Tonnen Stahlbeton drückte das neue Gewicht derart auf die Kuppel, dass sich Risse in der Kuppelschale und im Langhaus bildeten. Die statische Gefährdung zwang zwischenzeitlich zur Schließung der Kirche. Nach umfangreichen Untersuchungen wurde ein detailliert mit den Denkmalbehörden abgestimmtes statisches Instandsetzungskonzept des Dachtragwerks entwickelt, das 2014 begann und erfolgreich umgesetzt wurde.