25.01.2016 – Nordrhein-Westfalen

Stiftung fördert erneut St. Andreas in Ostönnen

Wandmalereien werden gerettet

Frank Markiewicz, Ortskurator Soest der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am Mittwoch, den 27. Januar 2016 um 14.00 Uhr gemeinsam mit Jutta Dewenter von WestLotto symbolisch einen Fördervertrag über 75.000 Euro für die Innenraumrestaurierung der Dorfkirche St. Andreas in Ostönnen im Landkreis Soest an Kirchmeister Georg Haverland. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD seit 1991 ist.

St. Andreas, eine verputzte Gewölbebasilika mit Chorquadrat und leicht eingezogener halbrunder Apsis, wurde um 1163 in Grünsandstein erbaut. Der mächtige und quadratische, fünfgeschossige Westturm stammt im unteren Bereich noch von einem Vorgängerbau aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts und wird in den Obergeschossen von dreiteiligen, teils als Blenden ausgeführten Arkaden gegliedert. Das Langhaus und der Chor belichten Rundbogenfenster. Das Langhaus erhebt sich über fast quadratischem Grundriss und wird von einem Kreuzgratgewölbe auf schlanken Eckdiensten überspannt. Pfeiler und gekuppelte Säulen mit Würfelkapitellen trennen das Langhaus von den Seitenschiffen. Ein Triumphbogen leitet in die Chorapsis über. Die Turmhalle im Westen ist niedriger. Ein Sakristeianbau in der Verlängerung des südlichen Schiffs stammt aus dem 19. Jahrhundert. Bemerkenswert ist die bauzeitliche Malerei, die die Architektur mit farbig angelegten Bögen und Wandvorlagen in Grün sowie an den Stirnseiten der Bögen mit weißen Quaderfugen unterstreicht. Im Mittelschiff ziert die Arkadenzone ein gemaltes Säulentriforium. Die Gewölbe wurden geschmückt mit Gratbegleitbändern, stilisierten Lebensbäumen und Fabeltieren. An der Westwand sind Fragmente figürlicher Malerei um 1200 erhalten, sie zeigen die Opfer Kains und Abels. In der Apsis finden sich Reste einer Darstellung Christi als Weltenrichter mit Evangelistensymbolen und Heiligen um 1260.

Die barocke Orgel gehört aufgrund ihrer Entstehungszeit und des außergewöhnlich hohen Anteils an historisch bedeutsamen Material zu den ältesten und wichtigsten der europäischen Orgelgeschichte. Erste Untersuchungen belegen, dass viele Orgelpfeifen aus der Gotik stammen, manche bereits vor 1500 entstanden sind. Holztechnischen Untersuchungen zufolge befinden sich im Gehäuse der Orgel Hölzer von 1435 und 1447. Das Instrument wurde ursprünglich für Alt-St. Thomä in Soest erbaut, 1586 durch Meister Bartholdus vergrößert und 1721/22 von Johann Patroclus Möller ergänzt.

St. Andreas ist seit 2003 eines von über 380 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.