Die Blütezeit der Stadt Rheine war im 15. und 16. Jahrhundert. Im Bereich der alten Stadtmauer und des Stadtgrabens – insbesondere in der Nähe des Münstertors – gab es zahlreiche sogenannte Mauerhäuser. Sie waren dort aus Platznot errichtet worden. Die beiden bekanntesten, noch vorhandenen Gebäude stehen an der Münstermauer 25 und 27. Das Traufenhaus mit der Nr. 27 ist nicht nur das wohl älteste Wohnhaus in Rheine, sondern auch aufgrund seiner Eigentümlichkeiten historisch wertvoll und besonders schützens- und erhaltenswert. Eine Besonderheit ist die Ziegen- bzw. Schaftreppe im Inneren. Über diese Ziegelsteinrampe trieben die Kleinbürger ihr Vieh durch Haustür und Wohnräume geradewegs zu den Weiden am Stadtgraben. Ein anderes steinernes Zeugnis der Stadthistorie ist die katholische Bönekerskapelle. Die ehemalige Kapelle des Neuen Hospitals zum Hl. Geist ist im Stadtbild der letzte Hinweis auf die mittelalterlichen Armen- und Krankenanstalten von Rheine. Der bestehende Bau der Kapelle wurde 1685 auf Veranlassung des Vikars Bernhard Böneker durch einen Neubau im nachgotischen Stil ersetzt.