12.08.2017 – Baden-Württemberg

Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Heiligenberg-Betenbrunn erhält Besuch von der DSD

Flugschnee macht Probleme

Für die Dachdeckungsarbeiten an der Wallfahrtskirche Mariä Geburt in Heiligenberg-Betenbrunn stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank einer zweckgebundenen Geldauflage und der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, in diesem Jahr 51.900 Euro zur Verfügung. Nun besucht Wolfgang Meinhardt vom Ortskuratorium Villingen-Schwenningen der DSD gemeinsam mit Frank Eisele von Lotto Baden-Württemberg am Dienstag, den 15. August 2017 um 14.30 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Dekan Peter Nicola, um sich ein aktuelles Bild von den Maßnahmen zu verschaffen.

Im Zentrum des kleinen Ortes Betenbrunn, östlich von Heiligenberg, befindet sich inmitten einer von einer Mauer umgebenen Friedhofsanlage die barocke Wallfahrtskirche Mariä Geburt. Sie wurde 1373 im Zusammenhang mit der Stiftung eines Franziskanerklosters auf einer Anhöhe neu errichtet, dreihundert Jahre später erweitert und barock modernisiert und nochmals um 1700 und von 1727 bis 1743 umgestaltet. Der barocke Saalbau besteht heute aus einem rechteckigen Schiff mit gerade abschließendem Chor in der Breite des Kirchenschiffs. Gegen die Nordseite sind ein quadratischer Turm und ein zweigeschossiger Sakristeianbau gesetzt. Im flachgedeckten Inneren der Kirche ist eine reiche Ausstattung vorhanden.

Der Innenraum der Wallfahrtskirche wurde bereits 2007 restauriert, jetzt sollen die Schäden im Dach und an der Fassade behoben werden. Problematisch hat sich hier in den letzten Jahren die Veränderung der Wettereinflüsse erwiesen. Die starken Winde sorgen beim Langhausdach der in exponierter und schneereicher Lage stehenden Kirche für extreme Probleme. Denn der Flugschnee dringt unter den handgestrichenen historischen Biberschwanzziegeln in den Dachboden ein. Dieser Schnee muss dann rasch und per Hand mühevoll entfernt werden, bevor er das Bauwerk, insbesondere den renovierten Innenraum, durch Tauwasser gefährden kann.

Zudem sind Schäden in Form von Versalzungen, Abplatzungen und Rissen am Putz, vor allem im Sockelbereich, aufgetreten. Die Natursteinelemente sind stark verschmutzt, teilweise lassen sich hier Schalenbildungen, Abplatzungen und Risse feststellen. Ebenso haben die Abdeckplatten der Turmzinnen keinen ausreichenden Überstand, was Folgeschäden an den Aufmauerungen nach sich zieht. Schließlich sind am Turmgebälk, vor allem im Glockenstuhl, schwerwiegende konstruktive Schäden zu beheben.

Bei der katholischen Wallfahrtskirche Mariä Geburt von Betenbrunn handelt es sich um ein reich und hochwertig ausgestattetes barockes Baudenkmal von überregionaler Bedeutung. Das Gotteshaus liegt malerisch auf einer Anhöhe und ist von barocken, ehemaligen Stiftsherrenhäusern umgeben. Mit den beabsichtigten Maßnahmen kann ein entscheidender Schritt zur Substanzerhaltung des Bauwerks erzielt werden.

Mariä Geburt gehört nunmehr zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Baden-Württemberg fördern konnte.