10.06.2020 – Bayern

Weiterer Fördervertrag für ein Bürgerhaus in Ornbau

Bürgerhaus Altstadt 7 in Ornbau © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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DSD hilft bei der Innenrestaurierung

Für die Stuckarbeiten im Inneren eines denkmalgeschützten Bürgerhauses in der Altstadt in Ornbau stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale 10.000 Euro zur Verfügung. Damit leistet die DSD auch im mittelfränkischen Landkreis Ansbach ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe und hilft, diese wichtigen Arbeitsplätze zu erhalten. Die lange Zeit leerstehende zweigeschossige Walmdachbau mit geohrten steinernen Fenstergewänden aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gehört zu den über 450 Objekten, die die auf Spenden angewiesene DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Das repräsentative Gebäude, das die vergangenen 280 Jahre ohne größere Eingriffe überstanden hat, ist an allen vier Gebäudeseiten auch im Sockelbereich durch aufsteigende Feuchtigkeit gefährdet. In der Folge des langen Leerstands musste zunächst die verschlissene Dachhaut saniert werden, durch die Feuchte eingedrungen ist und die Deckenbalken und Sparrenfußpunkte zerfressen hat. Zudem müssen zerstörte Mauerlatten beseitigt, fehlende Kopf- und Fußbänder erneuert sowie die Dachstuhlkonstruktion ertüchtigt werden. Das bauzeitliche Kehlbalkendach besitzt einen liegenden Stuhl und eine Stützenreihe in der Mitte der ersten Dachebene sowie einen liegenden Stuhl in der zweiten Dachebene. Ein bemerkenswertes Detail sind die vier im Dachbereich verzogenen Kaminzüge, die heute noch ihre markanten von zwei kreuzgewölbten Funkenfängen bekrönten Kaminköpfe besitzen.

Das Anwesen Altstadt 7 in Ornbau ist ein äußerst stattlicher und in bemerkenswerter Geschlossenheit überkommener Bau. Der erkennbar hohe architektonische Anspruch spiegelt den Rang des in fürstbischöflichen Diensten stehenden und später geadelten Bauherrn Johann Philipp Riedel wider. Die streng symmetrisch gegliederte Barockfassade lädt durch eine in der Mitte vorgelegte Freitreppe zum Betreten des Hauses ein.

Im Inneren erschließt sowohl im Erdgeschoss wie im Obergeschoss ein Längsflur die einzelnen Räume. Eine Stiege als Winkeltreppe wurde nördlich in dem hallenartigen barocken Entree an die Flurzone angebaut. Trotz später eingefügter Wände ist die Grundrissstruktur der Eingangshalle nahezu unverändert und mit einer Fülle an bauzeitlichen Ausstattungsdetails überkommen. Dazu gehören aufwendig gestaltete Brettbaluster, runde Eichensäulen, bauzeitliche Rahmenfüllungstüren und -schlösser sowie die Stuckdeckenspiegel. Die Schablonenwandmalereien unter der heutigen Tapete stammen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Besonders eindrucksvoll sind die als Enfilade gestalteten Hauptwohnräume im Obergeschoss.