09.05.2017 – Niedersachsen

Wo einst die Bürgermeister gerne wohnten

Hilfe für Patrizierhaus in Goslar

Kurzfassung: Bei den notwendigen Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) den Eigentümer des Patrizierhauses in der Schreiberstraße in Goslar mit 55.000 Euro. Anlässlich der Förderung besucht  Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD gemeinsam mit Dr. Petra-Kristin Bonitz und Herbert John von Lotto Niedersachsen am 11. Mai 2017 um 14.00 Uhr die Baustelle und überbringen einen symbolischen Fördervertrag an den Bauherrn Wolfgang Korth. Das Haus in der Schreiberstraße mit seiner hervorragenden Überlieferungslage zählt damit zu den über 360 Denkmalen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank ihrer Spender und der Mittel der GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, bisher allein in Niedersachsen erhalten helfen konnte.

Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt den Eigentümer des Patrizierhauses in der Schreiberstraße 10 in Goslar mit 55.000 Euro. Anlässlich der Förderung besucht  Martina Wolff vom Ortskuratorium Hannover der DSD gemeinsam mit Dr. Petra-Kristin Bonitz und Herbert John von Lotto Niedersachsen am 11. Mai 2017 um 14.00 Uhr die Baustelle und überbringen einen symbolischen Fördervertrag an den Bauherrn, Wolfgang Korth.

Die Schreiberstraße in der Altstadt Goslars zählte mit insgesamt fünf Bürgermeistern, die hier lebten, zu den bevorzugten Wohnstraßen im historischen Goslar. Das Patrizierhaus mit der Nummer 10 an der Westseite der Straße ist inschriftlich auf das Jahr 1518 datierbar.

Das mit seiner Schaufront durchaus einheitlich wirkende Steinhaus weist eine lange und komplexe Baugeschichte auf. Älteste Spuren dieser Geschichte zeigen sich am Nordgiebel, dessen Struktur auf einen Vorgängerbau hinweist. Das Baujahr 1518 des bestehenden Wohnhauses ist mit einer Inschrift genau überliefert. Die weitere Entwicklung des Hauses dominieren die während der Barockzeit um 1700 und im 18. Jahrhundert vorgenommenen Umbauten.

Im zweigeschossigen Wohnteil, der sogenannten Kemenate, liegt über  einem Keller ein Wohnraum im erhöht liegenden Erdgeschoss und ein besonders repräsentativ gestalteter Saalraum im Obergeschoss. Die Fensteröffnungen der Wohnräume gehören zu den prächtigsten in der spätgotischen Architektur Goslars. Die zu Paaren gekuppelten, rechteckigen Fenster sind in ihren Gewänden mit den üblichen Profilierungen ausgestattet, die von einer Fülle verschiedener dekorativer, vegetabiler und figürlicher Schmuckelemente bereichert sind.

Insbesondere Salz- und Feuchteschäden am Sockelmauerwerk, ausgewaschene Verfugungen, Schäden an den Sandsteingewänden sowie eine defekte Mauerkrone an der nördlichen Giebelwand und eine defekte Dachdeckung bedingen dringende, umfangreiche Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten. Das Haus befindet sich seit zwei Generationen wieder im Familienbesitz der Nachkommen des Erbauers, die den Bau wertschätzen und pflegen.

Das Patrizierhaus zählt zu den über 360 Denkmalen, die die DSD dank ihrer Spender und der Mittel der GlücksSpirale, deren Destinatär sie ist, bisher allein in Niedersachsen erhalten helfen konnte.