Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr 50.000 Euro für die Dachsanierung des Wohnstallhauses im Steingrund 27 in Beerfelden-Gammelsbach zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Denkmaleigentümerin Nicola Gräfin von und zu Hoensbroech in diesen Tagen. Das Gebäude ist ein unverzichtbarer Bestandteil des Gesamtensembles Altes Jagdhaus Steingrund, dessen wirtschaftliche Zusammenhänge es verdeutlicht. Darüber hinaus besitzt das regionaltypische Gebäude hauskundliche Bedeutung.
Die Anlage besteht aus einem Wohngebäude und einer im Winkel angebauten Scheune mit Stallung. Das Wohnhaus steht auf einem hohen Natursteinsockel. Im Erdgeschoss befinden sich Wohn- und Nebenstube, Hausgang, Küche und Kammerteil. Im Dachgeschoss befindet sich eine Kammer. Das Untergeschoss und die bergseitigen Außenwände bestehen aus Bruchsteinmauerwerk. Der Rest ist in Fachwerk ausgeführt. Ein kombiniertes Pfetten-/Sparrendach deckt den Bau. Um 1920 wurde ein Anbau errichtet.
Das Haupthaus wird von Linden flankiert und thront gewissermaßen oberhalb einer Mauer und zwei Terrassen über dem Tal. Das in Hanglage erbaute Gebäude ist ein unterkellertes, gestelztes Wohnstallhaus des odenwälder Einhaus-Typs mit eingeschossiger Rückseite und zweigeschossiger Vorderseite. Es wird durch eine hohe Freitreppe erschlossen. Die Hofreite entstand zeitgleich mit dem Jagdhaus und diente der Bewirtschaftung des Besitzes.
Die Hofreite ist wichtiger Bestandteil eines Ensembles, das 1767/1769 von dem gräflichen Rentmeister Johann Ernst Valentin Klump für die Grafen Erbach-Fürstenau als Altes Jagdhaus Steingrund erbaut wurde. Das Ensemble liegt erhöht über dem Tal im südlichen Odenwald. Mit seiner umgebenden Landschaft und der zugehörigen Hofreite ist es weitgehend original erhalten.
Das Wohnstallhaus ist eines von über 180 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Hessen fördern konnte.