Der ehemalige Beobachtungsturm der DDR-Grenztruppen in der Nähe von Walbeck, südlich von Weferlingen im Landkreis Börde in Sachsen-Anhalt, erzählt aus einer Zeit von Selbstschussanlagen und Landminenfeldern. Die gibt es zum Glück nicht mehr, aber der aktuell abgebaute Turm soll als Geschichtsdenkmal erhalten werden. Helfen sie mit Ihrer Spende, den Turm wieder aufzubauen und als wichtiges historisches Zeugnis zu erhalten.
Bitte spenden Sie für den ehem. Beobachtungsturm!
„Die wissen doch genau, da wird geschossen ...“
Der Beobachtungsturm von Walbeck ist eines der wenigen erhaltenen baulichen Zeugnisse der tief gestaffelten, akribisch organisierten Sicherungssysteme an der ehemaligen 1393 km langen Staatsgrenze zwischen DDR und BRD.
„Wenn mal irgendwas war an der Grenze, dass jemand abgehauen war, oder ein Unfall, wenn jemand auf eine Mine getreten ist, oder es wurde geschossen, da haben viele Leute gesagt: Was laufen die denn auch da hin? Die wissen doch genau, da wird geschossen, da bleib doch weg.“
So beschrieb ein Anwohner aus der so genannten Sperrzone seine Erinnerungen. In den 1970er Jahren wurden Grenzübertritte von Ost nach West lebensgefährlich – 15 Jahre vorher waren solche Besuche oder auch Fluchten noch fast Alltag. In den 1970er Jahren gab es die größten und aufwändigsten Baumaßnahmen entlang der Grenze. Neue Zäune und Türme wurden gebaut, um die lückenlose Überwachung des Grenzstreifens weiter zu perfektionieren. „Grenzzwischenfälle“ wie der Zeitzeuge sie beschreibt, wurden immer seltener.
In dieser Zeit entstand auch der Beobachtungsturm bei Walbeck, südlich von Weferlingen. Er wurde Anfang der 1970er Jahre errichtet. Der Turm besteht aus vorgefertigten Stahlbetonelementen, ist neun Meter hoch und hat eine Grundfläche von gut zwei mal zwei Metern. Über neun rechteckigen Betonelementen ist eine achteckige Beobachtungskanzel mit verspiegelten Fenstern angeordnet – ein so genannter „BT-9“-Wachturm. Auf dem Dach war ein Scheinwerfer installiert sowie zusätzlich eine Antennenanlage. Angeschlossen war der Turm an das Strom- und Grenzmeldenetz. Die Stahltüren zum Betreten des Turmes waren stets zum Staatsgebiet der DDR ausgerichtet, man wollte nicht gesehen werden.
Demontiert wartet er auf seinen Wiederaufbau
Der Walbecker Turm steht – als einer von zwölf im heutigen Sachsen-Anhalt erhaltenen Wachtürmen der DDR-Grenztruppen – als wichtiges Geschichtsdenkmal der jüngeren deutschen Vergangenheit unter Denkmalschutz. Derzeit ist der Turm demontiert, die Betonsegmente sind am Waldrand abgelagert. Er soll als Mahnmal und als Ort für Erinnerung und Kultur wieder aufgebaut werden – als Teil des ersten gesamtdeutschen Naturschutzprojekts „Grünes Band“, das den Geländestreifen zwischen der ehemaligen west- und ostdeutschen Grenze bezeichnet. Das Konzept sieht vor, diese Fläche von Travemünde bis zum Dreiländereck bei Hof wieder als Grüngürtel herzustellen. Helfen Sie mit Ihrer Spende an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dabei, diesen Abschnitt deutsch-deutscher Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen!
Diese Bildergalerie zeigt zur Veranschaulichung Wachtürme des Bautyps BT-9. Der Beobachtungsturm in Walbeck würde nach seinem Wiederaufbau ungefähr so aussehen:
Beobachtungsturm auf dem Karnberg, Thüringen (Foto: Kartenlaser / WikimediaCommons / CC BY-SA 4.0)
Beobachtungsturm in Obersuhl, Thüringen (Foto: Karsten11 / WikimediaCommons / CC0)
Beobachtungsturm an Point Alpha, Thüringen (Foto: ChrisO / WikimediaCommons / CC BY-SA 3.0)
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Stahlbetonbau, Anfang der 1970er als DDR-Beobachtungsturm errichtet, 9 Meter hoch, Förderung 2023.
Adresse:
Kreuzung Kolonnenweg/Helmstedter str.
39356 Oebisfelde-Weferlingen
Sachsen-Anhalt
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