Raspehaus
Rastenberg, Thüringen

Raspehaus

Ältestes Haus in Rastenberg – stoppen Sie den Verfall!

Erstmals erwähnt im 11. Jahrhundert blickt der Kurort Rastenberg in Thüringen auf eine bewegte Geschichte zurück. Hier finden sich einige architektonische Schätze – allen voran das Raspehaus im östlichen Teil der Stadt. Der stattliche zweigeschossige Bau mit Krüppelwalmdach ist das älteste Haus in Rastenberg. Seine Ursprünge reichen zurück bis ins Spätmittelalter.

Für viele Menschen in und um Rastenberg ist das Raspehaus ein wichtiges Stück Heimat – das allerdings große Sorgen bereitet. Das Denkmal ist akut bedroht: Es hat Löcher in der Fassade und den Decken, die Lehmfüllungen der Gefache ziehen sich zusammen und brechen in großen Stücken aus dem alten Holzgefüge. Unterstützen Sie mit Ihrer Spende den Erhalt des überregional bedeutenden Baus!

Retten Sie das Raspehaus vor dem Verfall!


Verborgene Kostbarkeiten

Inschriften an den Portalen der 1996 eingestürzten Hofmauer bezeugten Baudaten verschiedener Bauphasen und die Bauherrenschaft des Denkmals: 1605, 1641 und Thomas Raspe. Der Großteil der Bausubstanz wurde vermutlich Ende des 16. Jahrhunderts bis 1605 errichtet und im Dreißigjährigen Krieg beschädigt worden. Thomas Raspe (1585-1662) war um 1640 als Amtsvogt in der Kleinstadt tätig. Er baute das Gebäude um und erweiterte es zu seiner Wohn- und Arbeitsstätte. Es handelt sich um ein unterkellertes Haus mit Fachwerkobergeschoss, das auf einem massiven Erdgeschoss aus Bruchstein sitzt. Zweiflüglige Fenster mit Oberlicht und Querholz sorgen für eine gleichmäßige, gute Beleuchtung im Inneren.

Als Regierungsbeamter des Herzogtums Sachsen-Weimar hielt Raspe im Haus vermutlich Gericht und kümmerte sich um Steuereinnahmen. Aufgrund dieser zentralen Funktion stach das Gebäude in Größe und Ausstattung gegenüber anderen des Ortes hervor. Besucher gingen hier wohl ein und aus. Damals führte eine vorgelagerte Treppe zum Hauseingang, die allerdings wie die Hofmauer in den 1990er Jahren zusammengefallen ist.

Einige repräsentative Bauelemente lassen sich bis heute am Denkmal ausfindig machen, teilweise ist dazu aber ein zweiter Blick nötig. Dazu gehören zum Beispiel Reste der barocken Modelstuckdecke in den Amtsstuben, unter vielen Farbschichten verborgene Malereien aus dem 17. Jahrhundert an den Decken, und aufwendig gestaltete Details wie profilierte Fenstergewände, dekorierte Balkenköpfe und Balken mit Zahnschnitt zum Hof hin. Ein Kuriosum ist auch ein kleines Loch zur Straße, das vermutlich der Kommunikation zwischen Menschen im Haus und vor dem Tor diente.

Raspehaus soll nicht zur Ruine werden!

Seit den 1980er Jahren steht das 400 Jahre alte Denkmal leer. Das imposante Gebäude mit seiner wertvollen Ausstattung ist in einem desaströsen Zustand. Ein nach der Wende angebrachtes Notdach wurde undicht, erneut drang Nässe ein und weichte zahlreiche Holzbalken auf. Einige von ihnen brachen mitsamt den Lehmgefachen durch. In manchen Räumen kann man vom Erdgeschoss bis ins Dach schauen, weil Geschossdecken eingestürzt sind.

Fast in letzter Minute konnte der endgültige Verfall des überregional bedeutenden Kulturdenkmals jedoch noch verhindert und ein Abriss gestoppt werden. Das Dach ist provisorisch abgedichtet und die jahrhundertealten Originalsubstanz notgesichert worden. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hilft derzeit dabei, den Hofgiebel zu stabilisieren, um den drohenden Einsturz abzuwenden. Außerdem unterstützt sie die Sicherungsarbeiten, die Grundvoraussetzung für weitere Baumaßnahmen wie die Instandsetzung des Daches und der Holzkonstruktion sind.

Künftig soll das Raspehaus wieder ein öffentlicher Ort werden: So ist etwa im Erdgeschoss ein Café geplant und das mittelalterliche Kellergewölbe soll einen Weinkeller beherbergen. Helfen Sie mit Ihrer Spende, das wertvolle Zeugnis der Rastenberger Stadtgeschichte zu retten!

Zweigeschossiger Bau mit Krüppelwalmdach, Ursprünge im Spätmittelalter, Förderung 2023.

Adresse:
Raspeplan
99636 Rastenberg
Thüringen