Zülpich fand bereits in den Jahren 69 und 70 nach Christus das erste Mal schriftlich Erwähnung. Es war damals ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt römischer Fernstraßen zwischen der Provinzhauptstadt Köln, dem römischen Neuss, dem Moselraum und Gallien. Um Reisende und Händler zu schützen, verfügte es schon früh über eine Befestigung. Die heute in großen Teilen vollständige Stadtbefestigung mit Mauern und Toren stammt in ihrem sichtbaren Teil aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist eine der wenigen im Rheinland, die noch in einem solch großen Umfang erhalten ist. Mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnte das Mauerwerk gesichert werden.
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700 Jahre alte Stadtbefestigung
Unter dem römischen Namen Tolbiacum ist Zülpich bereits in dem Jahrhundert vor Christus belegt. Am Ende des 1. Jahrhunderts begann eine starke Entwicklung der Siedlung, die im 2. und 3. Jahrhundert ihre Blütezeit erlebte. Um den zentralen Mühlenberg wurde im 4. Jahrhundert ein Befestigungsring mit Türmen und einem Stadttor errichtet. Und auch nach dem Untergang des römischen Reiches blieb die Lage von Zülpich entlang der alten Handelsstraßen strategisch günstig. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhielt es die Stadtrechte. Der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg ließ ab 1278 auf den alten römischen Bauten eine Befestigung in Bruchstein errichten. Sie hielt in der Folge vielen Auseinandersetzungen stand, vor allem mit dem Herzogtum Jülich. Die Anlage aus Backstein, die heute noch erhalten ist, entstand im 14. Jahrhundert.
Von den heute vier mittelalterlichen Torburgen, die die Ausfallstraßen Zülpich überspannen, sind mindestens drei noch antiken Ursprungs: Das Bach-, das Münster- und das Kölner Tor. Vollständig erhalten ist nur das Kölntor. Es verfügt heute noch über ein Vortor, Zwingermauern und seinen zinnenbekrönten Torturm aus Bruch- und Backstein. Zwingermauern finden sich auch noch beim Bachtor, ansonsten sind hier und am Münstertor nur die Tortürme verblieben. Weil der Torturm des Weiertores im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, sind hier nur die Zwingermauern und das Vortor aus Backstein original aus dem Mittelalter erhalten. Auch wenn manche Mauerteile bereits im 19. Jahrhundert dem höheren Verkehrsaufkommen für die Erweiterung der Hauptverkehrsstraßen zum Opfer fielen, sind große Abschnitte der Mauer noch erhalten.
Statische Sicherung der Mauer
Die Türme konnten in den letzten Jahrzehnten saniert werden. Die Deutsche Stiftung konnte bereits dabei helfen, die Überreste eines mittelalterlichen Bruderhauses zu erhalten, das in die Mauer eingebaut war. Dazu gehörte auch ein sogenannter Aborterker – eine mittelalterliche Toilette, bei der die Notdurft aus luftiger Höhe in den Graben fiel. Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten große Teile des Mauerwerks statisch gesichert und saniert werden.
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Unter dem Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg war die Befestigung ab 1278 in Bruchstein errichtet worden; Förderung 2020, 2021, 2022.
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