1802 erhielt Carl Friedrich Wilhelm Fürst zu Leiningen die Klosteranlage in Amorbach als Entschädigung für abgetretene linksrheinische Gebiete. Im Jahr darauf wurde das dortige Benediktinerkloster aufgehoben. Die zu den bedeutendsten Raumschöpfungen des süddeutschen Rokoko zählende Abteikirche diente dem protestantischen Herrscher fortan als Hofkirche. Nur sechzig Jahre zuvor, zwischen 1742 und 1745, hatte man die vorhandene dreischiffige Basilika des Vorgängerbaus mit der idealen kreuzförmigen Grundrissvorstellung des Barock kombiniert. Seither führt die doppelläufige Freitreppe mit Pfeilerbalustraden und Statuen auf die Barockfassade zu. Die schmuckreiche Doppelturmfront der Pfeilerbasilika stammt im Kern noch aus dem frühen 12. Jahrhundert. Tonnen-Stichkappengewölbe überfangen Langhaus und Chor, die Vierung ein Kuppelgewölbe. Die bewegten Stukkaturen der Wessobrunner Künstler aus der Blütezeit des Rokoko stellen in Mittelschiff und Chor Szenen aus dem Leben des heiligen Benedikt dar, in den Querschiffen Bilder der Kirchenpatrone und in den Seitenschiffen Anspielungen auf den Amorbacher Heiligenkalender. Die weit über die Region hinaus bekannte Orgel erbauten die Brüder Johann Philipp aus dem Hunsrück und Johann Heinrich Stumm 1782. Sie wurde ein Jahrhundert später von der Firma Steinmeyer erweitert und ist heute eine der wichtigsten authentisch erhaltenen historischen Orgeln im deutschen Sprachraum.
Eine mangelhafte Dachentwässerung führte zu Schäden an Dach und Außenwandkonstruktionen. Es traten Risse auf. In der Sakristei und am Choranbau bestand sogar Einsturzgefahr. Die Amorbacher Benediktinerabtei, für deren Erhalt Eigentümer und Entschädigungsfonds erhebliche Mittel eingebracht haben, gehört zu den über 300 Projekten, die die Spenden sammelnde private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.