25.10.2017 – Schleswig-Holstein

Bronzetafel für Rantzau-Obelisk in Bad Segeberg

Rantzau-Obelisk in Bad Segeberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Ein Romzitat für einen dänischen Herrscher

Am Freitag, den 27. Oktober 2017 um 10.00 Uhr überbringt Thomas Krüger vom Ortskuratorium Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) an Antje Langethal vom Bauamt der Stadt Bad Segeberg eine Bronzetafel für den Rantzau-Obelisken in Bad Segeberg. Die Tafel erinnert damit an die Förderung in 2015 und 2016 durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Insgesamt 20.000 Euro hat die private Denkmalstiftung für die Sanierung und Konservierung des Obelisken zur Verfügung gestellt.

Das Schadensbild zeigte Abwitterungen, Risse und Schmutzablagerungen sowie mikrobiellen Befall. Hinzu kamen Verschiebungen bzw. Lockerungen einzelner Steine sowie Fehlstellen am Sockel.

Heinrich Rantzau, Amtmann von Segeberg und königlich-dänischer Statthalter, hatte 1590 den Obelisken gestiftet. Humanistisch gebildet, hatte er ein berühmtes Vorbild vor Augen: den Esquilin-Obelisken in Rom. Wie diese ägyptische Spolie, die 1587 von Papst Sixtus V. vor der Kirche Santa Maria Maggiore aufgestellt wurde, besaß auch der Rantzau-Obelisk ursprünglich eine kleinteilige Metall-Bekrönung. Herrscherlob und Angedenken verbinden sich in dem Monument, dessen lateinische Inschrift einst den 1588 verstorbenen dänischen König Friedrich II. pries.

Von der Inschrift haben sich nur am Unterbau und am Sockelquader Reste erhalten, wie sich auch der gesamte Obelisk seit Mitte des 18. Jahrhunderts als Fragment zeigt. Die einstige Spitze ist bereits 1748 einem heftigen Sturm zum Opfer gefallen. Ein 1590 publizierter Kupferstich zeigt ihn in seinem ursprünglichen Zustand, das verloren gegangene Stück verziert mit Krone und Glockenspiel. Heute bildet der vermutlich ehemals doppelt so hohe Obelisk eine Gesamthöhe von circa 8 Metern.

Damals noch auf einem allseits freistehenden Hügel stehend, zeigt sich seine heutige städtebauliche Lage an der Hamburger Straße sehr viel gedrängter. Häuser umgeben das Monument, das aus einem zweistufigen kubischen Sockel aus Granitquadern besteht, der wiederum ein Postament mit kräftigem Gesims trägt, auf dem der verbliebene Stumpf aus Bückeburger Sandstein aufsitzt. Im Rahmen der Restaurierung wurde seine unmittelbare Umgebung neugestaltet.

Der Rantzau-Obelisk gehört zu den über 180 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein hat fördern können.