19.06.2017 – Saarland

Christuskirche in Mimbach bekommt Besuch

Innenrestaurierung des Doms des Bliestals schreitet voran

Am Donnerstag, den 22. Juni 2017 um 11.00 Uhr besucht Dr. Ulrich Bollert, Ortskurator Saarland der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), gemeinsam mit Peter Jacoby, Geschäftsführer von Saartoto, in der Christuskirche in Blieskastel-Mimbach Pfarrerin Ines Weiland-Weiser, um sich einen Eindruck von der Innenrestaurierung des wegen seiner Größe auch Dom des Bliestals genannten Kirchengebäudes zu verschaffen, die die DSD in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale mit 30.000 Euro unterstützt.

Die protestantische Christuskirche steht etwa zwei Kilometer südöstlich von Blieskastel im Ortskern von Mimbach im Bliesgau im heutigen saarländischen Saarpfalz-Kreis. Der flach gedeckte Saalbau mit vier Fensterachsen ist ein typisches Beispiel für eine calvinistisch-nüchterne Betsaalkirche. Sie wurde zwischen 1767 und 1769 erbaut und ersetzte den im Dreißigjährigen Krieg stark geschädigten Vorgängerbau. Der Chorturm aus dem 14. Jahrhundert an der östlichen Schmalseite wurde in den Bau integriert und durch einen Oberbau aufgestockt und mit einer Haube versehen.

Der Zugang zur Kirche erfolgt heutzutage über ein Portal an der Südseite. Die von dem pfalz-zweibrückischen Landbaudirektor Phillipp Heinrich Hellermann konzipierte Kirche verfügt über 450 Sitzplätze.

Von der Ausstattung ist ein Renaissance-Epitaph aus dem ausgehenden 16. Jahrhundert hervorzuheben, insbesondere aber das von der Orgelbaufirma E. F. Walcker & Cie. Ludwigsburg 1860 gebaute Instrument auf der Westempore. Es ist die erste, vollständig nach dem Kegelladensystem erbaute Orgel im Saarland. Das Instrument verfügt über 16 Register, die auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt sind. Der Spieltisch befindet sich seitlich am Orgelgehäuse. An der Wiederherstellung des wertvollen Instruments, das erst vor kurzem bei einem Festgottesdienst wieder eingespielt wurde, beteiligte sich die DSD vor zwei Jahren mit 48.000 Euro.

Die Mimbacher Kirche gilt als die bedeutendste Anlage des protestantischen Kirchenbaus ihrer Zeit in der Region und als Zentrum der Kirchenmusik im Saarland. Sie gehört zu den über 40 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein im Saarland fördern konnte.