04.12.2015 – Rheinland-Pfalz

DSD fördert die St. Johanneskirche in Neustadt an der Weinstraße

St. Johannes in Neustadt-Mußbach an der Weinstraße © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Chor von St. Johannes in Neustadt-Mußbach an der Weinstraße © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Nichtnutzung schadet!

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt Mittel für die Fortführung der Innensanierung des Chors der St. Johanneskirche in Neustadt-Mußbach zur Verfügung. Roswitha Chéret, DSD-Ortskuratorin Zweibrücken, überbringt gemeinsam mit Thomas Kirsch von Lotto Rheinland-Pfalz, am Dienstag, den 8. Dezember 2015 um 16.00 Uhr vor Ort den entsprechenden Fördervertrag in Höhe von 30.000 Euro an Gustav-Adolf Bähr, den Vorsitzenden der Fördergemeinschaft Herrenhof.

Die in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts als Johanniterkirche errichtete heutige Pfarrkirche St. Johannes steht im Ortskern von Mußbach. Veränderungen am Langhaus und am Turm erfolgten 1534, eine Verlängerung nach Westen 1728. Nach 1707 wurde der Bau als Simultankirche genutzt. Eine Wand trennt seither den katholischen Chor vom protestantischen Langhaus. Seit 2007 ist die protestantische Kirchengemeinde alleiniger Eigentümer.

Im Chor haben sich gotische Wandmalereien aus der Erbauungszeit erhalten. An das mit einer flachen Holztonne und Hufeisenempore im Westen versehene Langhaus schließt sich ein leicht eingezogener, kreuzrippengewölbter Chor. An der nördlichen Chorseite ist ein Turm angebaut. Das Chordach ist etwas höher als das Schiffdach.

Die Johanneskirche von Mußbach zählt mit ihrer bemerkenswerten Baugeschichte, ihrer prägnanten Architekturgestaltung und der bisher weitgehend unangetasteten Ausmalung des Chors zu den bedeutenden Baudenkmälern der Pfalz.

Für den wertvollen Chor der Johanneskirche, der seit dem Neubau einer katholischen Kirche in den 1950er Jahren nicht mehr genutzt wird, deutet sich nach der Übernahme durch die protestantische Gemeinde und die Betreuung durch die auf dem gesamten Herrenhofgelände erfolgreich arbeitende Fördergemeinschaft eine zukunftsträchtige Perspektive an. Der Raum soll durch kulturelle Veranstaltungen wiederbelebt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. 2013 wurden bereits die Gewölbe und oberen Wandflächen des Chors restauriert. In diesem Jahr werden die Arbeiten fortgeführt. Später könnten die Wandmalereien nach und nach restauriert werden.

St. Johannes ist nunmehr eine von über 140 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.