Ganz im Osten des Landkreises Schwandorf und somit wenige Kilometer von der Grenze zu Tschechien entfernt am südwestlichen Ortsrand gelegen, erhebt sich das Böhmerwaldhaus in Stadlern. Errichtet wurde der verputzte Giebelblockbau in der Zeit nach 1806 als Halbwalmdachhaus mit Seitengredvordach.
Aus historischen Gründen eng mit dem benachbarten Böhmen verbunden, entstand im Grenzgebiet des Oberpfälzer Waldes zum Böhmerwald ein eigener Haustyp, der als Böhmerwaldhaus hüben und drüben der Hauslandschaft seinen Namen gab.
Das in einer Hauslandschaft, die diese europäische Grenzregion immer noch prägt, heute selten gewordene Wohnstallhaus ist typisch für diese Region. Häufig wurde neben dem Kleinbauernhof noch ein Handwerk mit Nebenerwerb ausgeübt. Meist als Einfirsthof errichtet, ist der Stadel bei diesen Bauernhäusern direkt an den Wohn- und Stallteil angefügt.
Das Erdgeschoss des Böhmerwaldhauses in Stadlern ist aus Bruchstein gemauert, darüber erheben sich das Dachgeschoss und der Giebel als hölzerner Blockbau. Das Dach ist mit seinen hölzernen Dachschindeln bauzeitlich erhalten. An das Bauwerk wurde ebenfalls der Stall in Bruchstein angefügt, der Stadel als holzverschalte Ständerkonstruktion errichtet. Der Eingang in das Haus und seinen Wohnteil befindet sich im Norden auf der Traufseite.
Das Böhmerwaldhaus in Stadlern gehört somit zu den über 310 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.